Vergangene Events 2024

Dienstag, 23. April 2024

Misterioso Jazz Club

Koch-Wolfarth
Hans Koch (ss, cl, bcl) & Christian Wolfarth (perc)

Die beiden Musiker spielen seit Jahrzehnten u.a. auch häufig als Solisten. Nicht zuletzt dadurch entwickelten sie eine betörend unabhängige und eigenständige Spielweise, welche auch in diesem sporadisch auftretenden Duo voll zum tragen kommt.  Durch diese Eigenständigkeit werden musikalische Räume eröffnet, in welchen sich dichte Überlagerungen und minimalistische Fragmente, eruptive Klangfetzen und sanfte Melodiebögen zu einem grossen Ganzen fügen. Das Publikum wird auf eine Reise an Orte der Erinnerung, wie auch in neue unbekannte Landschaften mitgenommen.

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Lo bueno no es de nadie
(Was gut ist, gehört niemandem)

Federico Isasti
Federico Isasti (dr, elec, comp)

«Lo bueno no es de nadie» (Was gut ist, gehört niemandem) ist eine Klangperformance aus Schlagzeug, rezitierten Texten und interaktiver Elektronik. Das Set schlägt einen Echtzeit-Dialog zwischen dem Schlagzeuger und der argentinischen Literaturtradition des 20. Jahrhunderts vor, wobei die Elektronik als Werkzeug zur Erweiterung der verschiedenen möglichen Interaktionen zwischen Stimme und Schlagzeug eingesetzt wird. Gleichzeitig werden die mit der Stimme ihrer Autoren rezitierten Texte durch die instrumentalen und elektronischen Interventionen neu artikuliert: Der Originaltext wird zu einem hybriden Text, einzigartig und lebendig. Mit Texten von Jorge Luis Borges, Oliverio Girondo, Jorge Cafrune etc.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 16. April 2024

Misterioso Jazz Club

Kassettentaufe «organ»
Wide Ear Records

Zimmermann-Lienhard
Tizia Zimmermann (acc) & Pablo Lienhard (elec)

Obwohl die Klangerzeugung ihrer Instrumente derart unterschiedlich ist, lösen Tizia Zimmermann und Pablo Lienhard die Grenzen von akustisch und elektronisch erzeugten Klängen immer wieder auf. Manchmal verschmelzen sie zu einer, manchmal lässt das Duo die Welten aufeinanderprallen. Die beiden spielen schon lange zusammen und haben ihre eigene musikalische Sprache irgendwo zwischen Ambient, Drone, Neuer Musik und Noise gefunden. Auf dieser Tour präsentieren die beiden ihr frisch als Kassette erschienenes zweites Album «organ».

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Tantanozi-Troller-Malmendier
Marina Tantanozi (fl), Manuel Troller (g) & Tom Malmendier (dr)

Mit der Flötistin Marina Tantanozi aus Griechenland, dem Gitarristen Manuel Troller aus der Schweiz und dem Schlagzeuger Tom Malmendier aus Belgien treffen drei musikalische Charaktere aufeinander, die selbst in einer Vielzahl stilistischer Welten zuhause sind, nämlich von traditioneller nahöstlicher Musik über Jazz und Rock bis hin zur Neuen Musik. Als improvisierendes Trio treten sie hier und heute erstmals zusammen auf. Wir sind gespannt!

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr (pünktlich!)

Dienstag, 9. April 2024

Misterioso Jazz Club

Häxan – Witchcraft through the Ages
Benjamin Christensen, Antony Balch & William S. Burroughs (US 1968, 77 min)

Grabraub, Folter, besessene Nonnen und ein satanischer Sabbat: Benjamin Christensens legendärer Stummfilm «Häxan» aus dem Jahr 1922 nutzt eine Reihe dramatischer Vignetten, um die wissenschaftliche Hypothese zu erforschen, dass die Hexen des Mittelalters an der gleichen Hysterie litten wie die Psychiatriepatientinnen der Jahrhundertwende. Doch der Film selbst ist alles andere als ernst, sondern ein Hexengebräu aus Grusel, Ekel und schwarzem Humor. 1968 erstellte Antony Balch eine gekürzte 77-minütige Version des Films mit dem Titel «Witchcraft Through the Ages». Balch hatte zuvor mit William S. Burroughs an den Filmen «Towers Open Fire» (1963) und «The Cut-Ups» (1967) gearbeitet, und in dieser Version ist Burroughs‘ dramatische Erzählung zu hören, die wie eine Beschwörung in dröhnendem Monoton vorgetragen wird. Der chaotische improvisierte Jazz-Score des Westschweizer Schlagzeugers Daniel Humair für die 1968er-Version wurde von einem Quintett gespielt, in dem auch Jean-Luc Ponty an der Violine zu hören ist.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Samstag, 6. April 2024

Le String’Blö

Sebastian Strinning (ts), Lino Blöchlinger (as, bs), Roberto Domeniconi (keys), Urban Lienert (b) & Reto Eisenring (dr)

Le String’Blö bringen die rüttelnde Power der jungen Garde mit der Erfahrung von Musikern zusammen, die schon länger die Szene aufmischen. Gemeinsam kreieren sie eine Musik, die von Freiheit und Energie befeuert wird. Die Interaktionen sind dicht und heftig, gleichzeitig ist eine Übersicht am Werk, die den Musikstrom selektioniert und den Sound konzentriert hält. Die Stücke stammen von den beiden in Luzern arbeitenden Bläsern Sebastian Strinning und Lino Blöchlinger. Sie gehören zu den vielseitig präsenten Köpfen der jungen Schweizer Jazzgeneration.

Türe 19 Uhr  |  Programm 20 Uhr

Dienstag, 2. April 2024

Misterioso Jazz Club

LDL – Leimgruber-Demierre-Lehn
Urs Leimgruber (ss), Jacques Demierre (p) & Thomas Lehn (synth)

Das Trio LDL ist aus dem um Thomas Lehn zum Quartett LDP+L erweiterten Trio LDP hervorgegangen. Elemente, die bereits stil- und formbildend im Quartett mit Barre Philips wirksam gewesen sind, setzen sich in der Dreieckskonstellation des LDL-Trios fort und entfalten sich in der Gegenüberstellung der beiden Tasteninstrumente – dem akustischen Klavier und dem analogen Synthesizer, deren Klangsignale technisch wechselseitig miteinander verkoppelt sind – und der Verankerung von Urs Leimgrubers Sopransaxofon im Zentrum des Klangbildes.

Das Resultat ist eine hochentwickelte Kultur musikalischer Improvisation, deren Basis das feine, höchst sensible Aushören des Klangraumes bildet. Und der Klangraum umfasst hier sowohl das musikalische Geschehen der individuellen und kollektiven Gestaltprozesse als auch den Raum selbst, in welchem der kreative Akt stattfindet, einschliesslich seiner akustischen Beschaffenheit und der raumtransformierenden Publikumspräsenz.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 26. März 2024

Misterioso Jazz Club

Dødsdromen
Anton Ponomarev (as), Felipe Zenicola (b) & P.O. Jørgens (dr)

Dødsdromen bedeutet auf Dänisch „Todesbrunnen“, eine Stuntshow, bei der die Fahrer von Motorrädern und Miniaturautos in einem Kreis an einer senkrechten Wand entlangfahren und aufgrund von Reibung und Fliehkraft gefährliche Stunts vollführen. Der russische Saxophonist Anton Ponomarev kommt auch eher aus der Schule des „wirbelnden Tornados“ als des „Honk-n-Skronk“. Er lebt in Zürich und wird vom Bassisten Felipe Zenicola und dem ikonischen Schlagzeuger P.O. Jørgens begleitet, der unter anderem durch seine Arbeit mit Peter Brötzmann und Evan Parker bekannt ist.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 19. März 2024

Misterioso Jazz Club

Mello-Cajado-Takara
Marina Mello (harp), Vinicius Cajado (b) & Mauricio Takara (dr)

Marina Mello ist eine brasilianische Harfenistin, die in Zürich lebt. Mit ungemeiner Spielfreude hat sie sich zur Aufgabe gemacht, die Harfe und ihre unendlichen Spielmöglichkeiten zu erforschen. Der Kontrabassist Vinicius Cajado aus São Paulo verwendet traditionelle und unkonventionelle Techniken, um die Tradition neu zu gestalten und alle Grenzen zu überwinden, die in der modernen Musik geschaffen wurden, um die Bühne zu einem organischen Raum der Interaktion zu machen. Der Schlagzeuger Mauricio Takara aus São Paulo, der derzeit in Berlin lebt, hat mit vielen brasilianischen Künstlern aufgenommen, darunter Vanessa Da Mata, Sabotage und Naná Vasconcelos, aber auch mit renommierten internationalen Künstlern wie Pharoah Sanders, Archie Shepp, Yusef Lateef, Roscoe Mitchell und Bill Dixon.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 12. März 2024

Misterioso Jazz Club

TVL REC Label Night
Südamerikanisches Label für experimentelle Musik

Angeles Nebbia Mattrey García 4tet
Camilo Ángeles (fl), Camila Nebbia (ts), Joanna Mattrey (vla) & Violeta García (vcl)

TVL REC ist ein südamerikanisches digitales Label, das sich der Produktion von experimenteller und improvisierter Musik widmet. Es wurde 2017 von der argentinischen Cellistin Violeta García, dem kolumbianischen Bassisten Carlos Quebrada und dem peruanischen Flötisten Camilo Ángeles gegründet. Das Label hat mehr als vierzig Veröffentlichungen der repräsentativsten Künstlerinnen und Künstler der südamerikanischen Underground-Musikszene. Im Misterioso Jazz Club werden Violeta García und Camilo Ángeles zusammen mit der argentinischen Tenorsaxophonistin Camila Nebbia und der New Yorker Violistin Joanna Mattrey auftreten.

Türe 20 Uhr | Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 5. März 2024

Misterioso Jazz Club

Meret Siebenhaar solo
Meret Siebenhaar (p)

Meret Siebenhaars Musik klingt wie ein funkelnder Wald in den letzten Abendsonnenstrahlen. Klingt wie ein Vogel, der sich vom Wind über die Wolken tragen lässt. Klingt wie das Abtauchen in einen Ozean, wenn das Licht bricht und wohlige Dunkelheit in der Tiefe wartet. Ein präparierter Flügel reicht der Luzerner Musikerin, um solche Klangbilder zu erschaffen. Zum Einsatz kommen beispielsweise Magnete, Geodreiecke und Qi-Gong-Kugeln. Inspiriert von Philipp Glass, Sylvie Courvoisier oder The Necks entsteht eine ganze Welt entsteht um ihr Spiel, in der die Zuhörenden Klängen folgen und eigene Gedanken fliessen lassen können.

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Meta Marie Louise feat. Soweto Kinch
Manuel Engel (keys), Kevin Chesham (dr) & Soweto Kinch (as, ts, voc)

Ihre Musik sei eine Kreuzung aus Hip-Hop à la Snoop Dogg und John Cage’s «Neuer Musik», sagen die Musiker von Meta Marie Louise aus Biel Bienne. Und in der Tat treffen hier Club- und Kunstmusik auf ganz aufreizende Weise aufeinander. Wie das klingt? Manchmal ganz schön fies und hart, manchmal aber auch rauschhaft und minimalistisch. Meta Marie Louise mit Manuel Engel am Fender Rhodes, Kevin Chesham am Schlagzeug und dem britischen Rapper und Saxophonisten Soweto Kinch spielt ein dynamisches, erfinderisches Spiel mit elektronischen Klängen, abenteuerlichen Drum-Rhythmen und Rap Texten. Das hat Innovationskraft, aber auch riesigen Unterhaltungswert.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 29. Februar 2024

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen.

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Lino Blöchlinger (bs, ts), Gabriel Wicki (synth), Flo Götte (synth) & Roberto Domeniconi (p, synth)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 27. Februar 2024

Misterioso Jazz Club

À propos de Nice
Jean Vigo (Frankreich 1930, 30 min)

Marmotas Dreams & Linda Vogel
Constanza Pellicci (voc), Berenice Llorens (g, elec) & Linda Vogel (harp, voc)

«À propos de Nice» konstruiert um das Motiv des Karnevals herum eine wilde, frenetische Vision einer oberflächlichen Gesellschaft im Zustand des Verfalles. Der groteske Humor der Porträts der sich auf der Promenade des Anglais tummelnden Urlauber wird durch Bilder erschütternder Armut brutal untergraben. Die unbehagliche Atmosphäre von Trägheit und Langeweile, die in lustvollem Rausch überkocht, während das sie umgebende Gefühl von Tod und Verfall geflissentlich ignoriert wird, macht diesen Film zu Jean Vigos düsterstem Werk. Er selbst sagte zu seinem mit versteckter Kamera festgehalten Totentanz von Karikaturen: „In diesem Film wird durch die Darstellung einiger grundlegender Aspekte einer Stadt eine Lebensweise auf den Prüfstand gestellt, die letzten Atemzüge einer Gesellschaft, die so sehr in ihrem Eskapismus versunken ist, dass es einem übel wird und man Sympathie für eine revolutionäre Lösung entwickelt.“

Wir zeigen die originale erste Fassung des Filmes mit einer neuen Vertonung des argentinischen Duos Marmotas Dreams mit der Sängerin Constanza Pellicci und der Gitarristin und Live-Elektronikerin Berenice Llorens, die für diesen Abend erstmals mit der Zürcher Harfenistin und Sängerin Linda Vogel zusammenspannen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 20. Februar 2024

Misterioso Jazz Club

Rhumbus B.
John Menoud (as, g, elec), Christian Weber (b), Jeroen Visser (bs, org, synth) & Fabien Duscombs (dr)

Diese vier wagemutigen musikalischen Alchemisten stehen an der Kreuzung von Tradition und Innovation und weben einen fesselnden Klangteppich, der sich jeder einfachen Klassifizierung entzieht. Mit Einflüssen von Ennio Morricone bis hin zu Howlin‘ Wolf laden Rhumbus B. das Publikum zu einer klanglichen Entdeckungsreise ein, in der sich Grenzen auflösen. Die versierten Improvisatoren zelebrieren die musikalische Vielfalt und halten die Balance zwischen formalem Bewusstsein und organischer Begeisterung, die ihre Musik durchdringt. In der unmittelbaren Magie der Improvisation kann jede Note eine spontane Offenbarung sein.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 13. Februar 2024

Misterioso Jazz Club

Butcher-Stoffner-dieb13
John Butcher (ts), Flo Stoffner (g), dieb13 (turntables)

Freie Improvisationen sind wie Sternbilder. Je nach Konstellation und Blickwinkel entstehen neue Klangfiguren. Mit dem Londoner Saxophonisten John Butcher, dem Zürcher Gitarristen Flo Stoffner und dem Wiener Turntablist dieb13 verbinden sich die Koordinaten dreier Metropolen und Länder. Diese Kombination klingt nicht nur aufgrund des ungewöhnlichen Instrumentariums vielversprechend, sondern auch dank den jeweils unkonventionellen Spielarten der drei in der europäischen Experimentalszene nicht ganz unbekannten Freigeister. Wie Hacker sich Computerprogramme und Endgeräte für eigene Zwecke dienlich machen, erzeugen die drei Musiker Sounds mit ihren Instrumenten, welche das Spektrum des Konventionellen weit übersteigen. Das Publikum darf sich auf eine Begegnung mit improvisierter Musik jenseits der Jazzakademien freuen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 6. Februar 2024

Misterioso Jazz Club am Stummfilmfestival 2024
In Zusammenarbeit mit Filmpodium und IOIC
Filmpodium | Nüschelerstrasse 11 | 8001 Zürich

Noidan kirot (Curses of the Witch)
Teuvo Puro (Finnland 1927, 89 min)

Forbidden Color
Sandra Weiss (Fagott), Rodolphe Loubatière (Snare Drum), Anna-Kaisa Meklin (Viola da gamba) & Violeta Motta (Flöten)

Der finnische Bauer Semo ist frisch verheiratet und über beide Ohren verliebt. Er holt seine junge Frau Selma zu sich aufs abgelegene Gehöft, auf dem auch seine blinde Schwester Elsa lebt und sehnsüchtig auf etwas Gesellschaft hofft. Die Frauen schliessen Freundschaft, und schon bald vertraut Elsa der Schwägerin an, dass auf dem Land der Fluch einer Hexe liegt, der die Menschen der Gegend in Angst und Schrecken versetzt. Und so währt die anfängliche Idylle nur kurz: Als Semo längere Zeit abwesend ist, wird Selma von flössenden Holzfällern vergewaltigt. Ihrem Mann erzählt sie nichts von den traumatischen Ereignissen. Er aber ahnt, dass das Kind, das sie zur Welt gebracht hat, nicht von ihm ist. Der Film lebt von seinen grossartigen Landschaftsaufnahmen, in denen sich der Zauber der Liebe und der Schrecken des Fluches spiegeln. Eine Landschaft, die die Menschen dazu zwingt, über sich selbst hinauszuwachsen.

Vertont wird der Film von Forbidden Color, einem Quartett, das experimentelle Musik auf historischen Instrumenten spielt. Sandra Weiss am Fagott, Rodolphe Loubatière an der Perkussion, Anna-Kaisa Meklin an der Viola da Gamba und Violeta Motta an der Flöte erforschen dabei die verschiedenen Möglichkeiten barocker Aufführungspraxis und verwandeln sie in etwas durch und durch Zeitgenössisches.

Türe 20:30 Uhr  |  Programm 20:45 Uhr

Dienstag, 30. Januar 2024

Misterioso Jazz Club am Stummfilmfestival 2024
In Zusammenarbeit mit Moods, Filmpodium und IOIC
Moods | Schiffbauplatz | 8005 Zürich

Queens of Destruction – Teil 1

  • Laughing Gas (US 1907, 7 min), Edwin S. Porter
  • Fatty and Minnie-He-Haw (US 1914, 21 min), Roscoe “Fatty” Arbuckle

Héloïse
Sabina Leone (Stimme, Elektronik, Schlagzeug)

Queens of Destruction – Teil 2

  • The Dairymaid’s Revenge (US 1899, 2 min), Frank S. Armitage
  • The Finish of Mr. Fresh (US 1899, 2 min), Frank S. Armitage
  • Mary Jane’s Mishap (UK 1903, 4 min), George Albert Smith
  • La grève des nourrices (FR 1907, 12 min), André Heuzé
  • La fureur de Mme Plumette (FR 1912, 6 min), director unknown
  • Lea sui pattini (IT 1911, 5 min), director unknown
  • Lea bambola (IT 1913, 6 min), director unknown
  • La pile électrique de Léontine (FR 1910, 6 min), Roméo Bosetti
  • Rosalie et son phonographe (FR 1911, 4 min), Roméo Bosetti
  • Rosalie et Léontine vont au théâtre (FR 1911, 4 min), Roméo Bosetti
  • Cunégonde femme cochère (FR 1913, 6 min), director unknown

Joëlle Léandre solo
Joëlle Léandre (Kontrabass, Stimme, Objekte)

Queens of Destruction

In diesem Programm nehmen «Nasty Women» die Zügel der institutionellen Macht in die Hand und decken die absurde Unlogik des gesamten Systems auf. Diese rebellischen Königinnen der Zerstörung machen sich die Freude am sozialen Protest und an der anarchischen physischen Zerstörung zu eigen, zerstören das Haus, tyrannisieren ihre Ehepartner und bringen die feministische Revolution auf die Strasse. Lange bevor der Begriff «Nasty Woman» zum feministischen Schlachtruf wurde und lange bevor es «Pussy Hats» und Social-Media-Hashtags gab, sagten Komödiantinnen und feministische Aktivistinnen der patriarchalen Macht die Wahrheit ins Gesicht. Eine Nasty Woman zu sein bedeutet, “sich zu weigern, diszipliniert oder zum Schweigen gebracht zu werden, während man die Unordnung, die der geschlechtlichen und sexuellen Differenz innewohnt, umarmt und sich als tatkräftiger Teilnehmerin am feministischen politischen Leben engagiert.“ (Hennefeld/Horak)

Die französische Kontrabassistin Joëlle Léandre ist eine der dominanten Figuren der Neuen Musik und der freien Improvisation. Sie arbeitete unter anderem mit John Cage, Giacinto Scelsi und Steve Lacy zusammen, die wie viele andere Stücke speziell für sie komponierten. Und ihre Arbeit als Interpretin, aber auch als Komponistin hat sie auf die renommiertesten Bühnen Europas, Amerikas und Asiens gebracht. Anfang der 1990er gründete sie zusammen mit Irène Schweizer und Maggie Nicols das feministische Improvisationstrio Les Diaboliques. Eröffnet wird der Abend von der Zürcher Ausnahmesängerin, Schlagzeugerin und Perkussionistin Sabina Leone, die als Schlagzeugerin der All-Girls-Band Wemean und als eine Hälfte der «Sorelle Leone» bekannt wurde und zurzeit mit ihrem neuen Soloprojekt Héloïse unterwegs ist, in dem sie an ihrem Schlagzeug sitzt und perkussive Patterns mit Stofffetzen aus dem Off vernäht.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Vorverkauf via https://www.moods.ch/

Donnerstag, 25. Januar 2024

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen.

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Manuel Mengis (tr), Gabriel Wicki (synth), Flo Götte (synth) & Roberto Domeniconi (p, synth)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 23. Januar 2024

Misterioso Jazz Club

SongDreaming3
Saadet Türköz (voc), Martin Schütz (vcl) & Lionel Friedli (dr)

Die kasachisch-türkische Sängerin Saadet Türköz, der Cellist Martin Schütz und der Schlagzeuger Lionel Friedli widmen sich seit vielen Jahren einer Art imaginären Folklore. Während Türköz immer wieder aus dem reichen Fundus an archaischen Liedern aus ihrer Herkunftsregion schöpft, improvisieren Schütz und Friedli frei und abstrakt im Hier und Jetzt. Das Trio schafft es dabei, dem Abstrakten die Kraft des Archaischen und dem Archaischen die Komplexität des Zeitgenössischen zu verleihen. Es entstehen Simulakren, Traumbilder, in denen Zeiten, Motive und Mythen aufeinanderprallen, statt in Epochen aufeinander zu folgen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 16. Januar 2024

Misterioso Jazz Club

Terra Femme
Courtney Stephens (US 2021, 62 min)

Soundtrack: Sarah Davachi (elec)
Live-Kommentar: Courtney Stephens (voc)

Women and the Travelogue Archives

Terra Femme ist ein Essayfilm aus Amateur-Reiseberichten, die von Frauen in den 1920er bis 50er Jahren gedreht wurden. Der Film, der von Sarah Davachi vertont wurde, bewegt sich zwischen geografischem Essay, persönlicher Recherche und historischer Spekulation, wobei diese Filme sowohl als private Dokumente als auch als zufällige Ethnografien untersucht werden. Die Filme zeigen einen neuen Typus von Reisenden: nicht mehr die männlichen Eroberer, sondern eine geschiedene Frau auf einer Tour durch biblische Gärten oder eine Witwe auf einer Kreuzfahrt zum Nordpol.

Die Filme stellen die Welt mit den Augen von Frauen dar und werfen Fragen über die Repräsentation von Frauen im Archiv, die Rolle des Amateurfilms in der frühen Sachfilmproduktion und die Politik des westlichen Blicks auf. Als Film über die Sehnsucht nach vergangenen Welten durch filmische Ausgrabungen fliesst diese Kraft in beide Richtungen: als Frauen aus der Vergangenheit auf der Suche nach Selbstfindung im Akt des Sehens.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 9. Januar 2024

Misterioso Jazz Club am Januarloch Festival
Ouvertüre zur kulturellen Renovation

In Zusammenarbeit mit dem Schönegg-Varieté
Schöneggstrasse 5  |  bei K3000 klingeln

Svetlana Maraš
Svetlana Maraš (elec)

Loriot-Erb
Frantz Loriot (vla) & Christoph Erb (ss, ts)

Iokoi
Mara Miccichè (voc, elec)

Ein Solo, ein Duo und eine Stummfilmvertonung

Svetlana Maraš ist eine Komponistin und Klangkünstlerin aus Serbien, die an der Schnittstelle von experimenteller Musik, Klangkunst und neuen Medien arbeitet. Aus ihrer kompositorischen Praxis leitet sich die Idee einer musikalischen Form ab, die auf einem dichten Netzwerk von Schichten basiert, mit denen sie simultan arbeitet.

Mit dem Violisten Frantz Loriot und dem Saxophonisten Christoph Erb treffen zwei Charakterköpfe der freien improvisierten Musik aufeinander, die bereits seit vielen Jahren gemeinsam unterwegs sind und die kleinen intimen Bühnen von Buenos Aires bis Tokyo bespielt haben.

Der Künstlername Iokoi umfasst eine vielfältige, sich konstant wandelnde musikalische Persönlichkeit, die immer wieder den Kontakt zu anderen Künsten sucht, und zwar vom Visuellen über die Mode bis hin zum Olfaktorischen. Die improvisierende Live-Elektronikerin wird einen neu restaurierten Klassiker der Avantgarde der 1920er Jahre vertonen.

Abendessen 19 Uhr*  |  Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr
* Verbindliche Anmeldung via www.schoenegg-variete.ch