Vergangene Events 2022

Dienstag, 20. Dezember 2022

Misterioso Jazz Club

Rocking Desk vs. Strotter Inst.
Simon Berz (dr, elec) & Christoph Hess (turntables)

Der Schlagzeuger und transdisziplinäre Klangkünstler Simon Berz entwickelt Instrumente und Methoden zur akustischen Untersuchung von Material unterschiedlichster Art. Ausgehend von seiner Biografie und Herkunft entstand das Klanglabor Rocking Desk, ein um Kontaktmikrofone, Verstärker, Lautsprecher, Pultlampe, Schulranzen und Effekte erweitertes Schülerpult.

Strotter Inst. wiederum generiert ausgehend von präparierten Lenco-Plattenspielern sowie weiteren weggeworfenen oder vergessenen Überbleibseln des Kulturbetriebes Klang- und Rhythmusstrukturen von einzigartiger Dichte. Das Spektrum seiner Musik reicht von flächigen Geräuschlandschaften bis zu polyrhythmisch verdichteten Eruptionen. Im Misterioso Jazz Club treffen die beiden Musiker nun erstmals aufeinander.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 13. Dezember 2022

Misterioso Jazz Club

Shock Exchange
Caroline Kraabel (sax, voc) & John Edwards (b)

Caroline Kraabel ist eine in London lebende Improvisatorin, Saxophonistin, Künstlerin und Komponistin, die mit nahezu allen namhaften Künstlerinnen und Künstlern der Londoner Improvisationsszene zusammengearbeitet hat. Sie leitete und spielte von 1998 bis 2022 mit dem London Improvisers Orchestra (LIO). 2022 brachte Kraabel eine grosse Gruppe zusammen «of all sorts of women, non-binary, and transgender improvisers»: das ONe_Orchestra New. Ihr Partner John Edwards wiederum ist ein wahrer Virtuose, der mit seiner atemberaubenden Bandbreite an Techniken und seiner grenzenlosen musikalischen Vorstellungskraft die Möglichkeiten des Kontrabasses neu definiert und seine Rolle dramatisch erweitert hat, egal ob er solo oder mit anderen spielt.

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Jooklo Duo
Virginia Genta (ts, ss) & David Vanzan (dr)

Das seit 2004 aktive Jooklo Duo hat sich durch seine unermüdliche Konzerttätigkeit auf der ganzen Welt eine einzigartige Dimension in der internationalen Szene geschaffen. In Fortsetzung der Free-Music-Tradition der 1960er Jahre machte es sich sofort einen Namen mit furiosen Auftritten und einer überwältigenden klanglichen Wirkung. Die unbändige Kraft ist unverändert geblieben, aber im Laufe der Jahre haben die beiden den musikalischen Diskurs verfeinert, neue Instrumente und eine neue Dynamik eingeführt und es geschafft, ethnische Psychedelik, Jazzflüge und wilde Raserei auf unerwartete Weise zu verbinden.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 6. Dezember 2022

Misterioso Jazz Club

La Glace à trois faces
Jean Epstein (FR 1927, 38 min)

Eden-Loriot-Tantanozi
Philipp Eden (p), Frantz Loriot (vla) & Marina Tantanozi (fl)

«La Glace à trois faces» (dt. Der dreiflügelige Spiegel) zeigt Jean Epstein im Vollbesitz seiner Kunst. Unter virtuosem Einsatz seines bevorzugten filmischen Vokabulars wie der Grossaufnahme und der Überblendung baut er seine Geschichte mithilfe einer ausgeklügelten Montage auf, in der er ein und dieselbe Szene aus verschiedenen Blickwinkeln vervielfältigt, sie abwechselt und nebeneinanderstellt. Er variiert die Werte der Einstellungen und den Rhythmus der Montage bis ins Unendliche und übersetzt so die Launen der Erinnerung. Jede der Seiten des Spiegels ist somit verzerrend, bietet aber eine andere Art der Verzerrung.

Vertont wird dieses Meisterwerk des impressionistischen Filmes vom Pianisten Philipp Eden, dem Bratschisten Frantz Loriot und der Flötistin Marina Tantanozi. Das Trio erforscht die Intensität des Klangs als Geste in einem rein akustischen Kontext; eine Geste, die vom Bewusstsein des Raums, der Körperlichkeit, des dichten Hörens und einer allumfassenden Leichtigkeit geprägt ist. Indem sie ihre jeweiligen Wahrnehmungen in den gemeinsamen Verarbeitungsprozess einfliessen lassen, erlauben sie der Musik, offen zu bleiben, überzulaufen und ihre eigenen Linien in einer reichen Opazität zu verwischen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 29. November 2022

Misterioso Jazz Club

Stoffner-Cirera
Florian Stoffner (g) & Albert Cirera (ts, ss)

Der Schweizer Gitarrist Florian Stoffner und der katalanische Saxofonist Albert Cirera geben sich in  quitschfideler Improvisations-Spielfreude die Klinke in die Hand. Stets die klanglichen Leistungsgrenzen des eigenen Instruments auslotend, gelingt es Stoffner und Cirera trotz der „dünnen“ Besetzung mit ihrem wohlresonierenden Flugvehikel vortrefflich, über lange Eskapaden vorbehaftete Klang-Gefilde weit hinter sich zu lassen. Beinahe lässig in ihrer Risikofreudigkeit, gibt man sich keine Blösse, fängt sich, sichert sich und hangelt und wuchtet sich aneinander über weitläufige Passagen eines sich hier auftuenden feuerspeienden Spontan-Musik-Vulkans, der freudig vor sich hin brodelt. Schön, so etwas erleben zu dürfen, ohne dass man sich dafür die Finger verbrennen muss. Cirera und Stoffner tanzen auf dem Vulkan und schweben selbst dann noch, wenn sie nach unten schauen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Samstag, 26. November 2022

Echo presents Nadja Zela

Nadja Zela
Solo Show with Special Guest

Nadja Zela ist eine unkonventionelle Sängerin mit einer kräftigen Blues-Stimme. Sie gilt auch als eine, die ihre E-Gitarre mit unverwechselbar wütendem und gleichzeitig verzauberndem Stil spielt. Sie hat diese warme, erdige Sinnlichkeit des Blues. Nadjas Stimme erschüttert, dann spendet sie wieder unerwartet sanften Trost. Die lyrischen Liedtexte ihrer Songs spiegeln die Zerrissenheit und Zerbrechlichkeit unserer Existenz in Zeiten der Verunsicherung. Im Institut präsentiert Nadja Zela ihr Soloprogramm. Sie wird Songs aus ihrem aktuellen Konzeptalbum «Andromeda», aus «Immaterial World» und aus «Wrong Side of Town» spielen. Sie wird uns aber auch ein paar noch unveröffentlichte Songperlen hören lassen.

Türe 19:00 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 24. November 2022

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen. Folgende Musikerinnen und Musiker sind regelmässig mit dabei:

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Lino Blöchlinger (as, bss), Sebastian Strinning (ts), Nils Fischer (as, bars), Manuel Mengis (tp), Valerio Lepori (pos), Bernhard Bamert (pos), Flo Stoffner (g), Roberto Domeniconi (p, synth), Flo Götte (b, synth), Luca Ramella (dr) & David Meier (dr)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 22. November 2022

Misterioso Jazz Club

Afgrunden
Urban Gad (DK 1910, 37 min)

Cyrilov
Tomáš Vysušil (voc, acc) & Armando Wehrli (b)

«Abgründe» ist die Geschichte einer jungen Frau, die ihren Verlobten für einen Zirkuskünstler verlässt. In der Folge schafft sie es jedoch trotz dem erotischsten Tanz der frühen Filmegeschichte nicht, ihn vom Flirten mit anderen Schönheiten abzuhalten. Der erste Film des legendären dänischen Theaterregisseurs Urban Gad wurde ein weltweiter Erfolg und machte die sinnliche Schauspielkunst Asta Nielsens schlagartig weit über die Grenzen Dänemarks hinaus bekannt.

Vertont wird dieses erotische Melodrama, gegen das die Zensoren nicht nur in Skandinavien auf die Barrikaden gingen, vom Zürcher Duo Cyrilov mit Tomáš Vysušil am Akkordeon und Armando Wehrli am Kontrabass. Ihr Chanson brachial passt perfekt in diese schummrige Welt des Zirkus mit ihren zwielichtigen über Abgründen wandelnden Gestalten.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 15. November 2022

10 Jahre Misterioso Jazz Club
Filmstelle
Universitätsstrasse 6
8092 Zürich

Der Student von Prag
Henrik Galeen (DE 1926, 133 min)

Menschenstoff
Joan Jordi Oliver (elec), Hyazintha Andrej (vcl) & Florian Kolb (dr)

Ein audiovisueller Pakt mit dem Teufel

Balduin, ein Student, geht einen Pakt mit dem Teufel ein. Er erhält ein Vermögen im Austausch für einen beliebigen Gegenstand in seinem Zimmer. Der Teufel wählt sein Spiegelbild aus, das schon bald in der Stadt für Verwüstung sorgt. Da er seinen neuen Reichtum nicht geniessen kann, muss er sich seinem dunklen Spiegelbild stellen und den Teufel bekämpfen. Spiegel vervielfältigen die Welt, und unser Spiegelbild begegnet unserem Blick mit dem ihren. „Der Student von Prag“ zeigt ein dunkles Spiegelbild, das mit beeindruckenden und eindringlichen Spezialeffekten zum Leben erweckt wird.

Vertont wird der Stummfilm vom dreiköpfigen Ensemble Menschenstoff, das sich weitläufiger unbehilflicher Apparate zu phantastischen Zwecken bedient, um im musikalischen Laboratorium künstliches Leben zu erschaffen, was selbstverständlich nur in Anwesenheit des Teufels möglich ist.

Türe 19:30 Uhr  |  Programm 20:00 Uhr

Achtung: Der Anlass findet an der Filmstelle statt!

Montag, 14. November 2022

10 Jahre Misterioso Jazz Club
Das Institut
Elisabethenstrasse 14a
8004 Zürich

Denzler-Kahn-Loriot-Wolfarth
Bertrand Denzler (ts), Jason Kahn (elec), Frantz Loriot (vla) & Christian Wolfarth (perc)

Das Trio aus Christian Wolfarth (Perkussion), Frantz Loriot (Bratsche) und Jason Kahn (Elektronik) hat sich zu einer der abenteuerlichsten Kollaborationen in der Schweizer Szene der freien Improvisation entwickelt. Was sie von anderen Gruppen unterscheidet, ist ihr solistischer Hintergrund: Jeder der Musiker hat bereits zahlreiche Soloaufnahmen veröffentlicht und tritt seit vielen Jahren als Solist auf der ganzen Welt auf. Die unerschütterliche Autonomie jedes einzelnen Musikers schafft ein so starkes Fundament für das Spiel der Gruppe, dass die Musik oft am Rande der völligen Auflösung zu existieren scheint, nur um sich dann in einem wirklich radikalen Ansatz der freien Improvisation wiederzufinden. Diesmal zu Gast ist der in Paris wohnhafte Schweizer Tenorsaxophonist Bertrand Denzler.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Sonntag, 13. November 2022

10 Jahre Misterioso Jazz Club
Filmpodium
Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich

Ménilmontant
Dimitri Kirsanoff (FR 1926, 37 min)

La Coquille et le clergyman
Germaine Dulac (FR 1927, 41 min)

Europa
Franciszka Themerson & Stefan Themerson (PL 1931, 12 min)

Iokoi, Víz & Carla Boregas
Mara Miccichè (voc, elec), Réka Csiszér (voc, vcl, elec) & Carla Boregas (b, elec)

Der Misterioso Jazz Club lädt zusammen mit dem IOIC – Institute of Incoherent Cinematography und dem Filmpodium dazu ein, drei neu restaurierte Perlen des experimentellen Stummfilmes wieder (oder neu) zu entdecken. Auf dem Programm stehen Dimitri Kirsanoffs «Ménilmontant», eine tragische Geschichte über zwei Waisenkinder, die alle avantgardistischen Register zieht, Germaine Dulacs «La Coquille et le clergyman», der symbolisch die Auswirkungen von Konformität und Autorität auf die Gesellschaft untersucht und die männlichen Surrealisten in Rage versetzte, und schliesslich das erst letztes Jahr wiederentdeckte anti-faschistische Meisterwerk «Europa» der beiden polnischen Surrealisten Franciszka und Stefan Themerson, das ausgehend vom gleichnamigen futuristischen Gedicht Anatol Sterns ein Europa am Rande des Abgrundes beschwört.

Vertont werden die Filme von drei hervorragenden Musikerinnen, die für diesen Abend erstmals zusammenspannen: Die Zürcher Sängerinnen und Live-Elektronikerinnen Iokoi (alias Mara Miccichè) und Víz (alias Réka Csiszér) sowie die brasilianische Bassistin Carla Boregas, eine Schlüsselfigur der alternativen Musikszene in São Paulo.

Türe 18 Uhr  |  Programm 18:30 Uhr

Achtung: Der Anlass findet im Filmpodium statt!

Samstag, 12. November 2022

10 Jahre Misterioso Jazz Club
Kunstraum Walcheturm
Kanonengasse 20
8004 Zürich

Bélphegor . Grand Cinéroman en 4 chapitres
Henri Desfontaines (FR 1927, 262 min)

18:30 Uhr
Bélphegor . 1er chapitre: Le Mystère du Louvre (58 min)

20:00 Uhr
Bélphegor . 2ème chapitre : De Mystère en mystère (66 min)

21:30 Uhr
Bélphegor . 3ème chapitre :  Le Fantôme noir (69 min)

23:00 Uhr
Bélphegor . 4ème chapitre : Les Deux Polices (73 min)

IOIC Improvisers Orchestra 2022
Dorothea Schürch (voc), Hans Koch (bcl, ss), Paul Hubweber (pos), Anouck Genthon (vl), Violeta Garcia (vcl), Flo Stoffner (g), Marina Mello Andrade (harp), John Edwards (b), Camille Emaille (dr) & Mauricio Takara (dr)

Türe 18 Uhr  |  Programm pünktlich um 18:30, 20:00, 21:30 und 23:00 Uhr  |  Am Anfang jeden Kapitels wird die bisherige Handlung zusammengefasst, man kann also auch später einsteigen.

Achtung: Der Anlass findet im Kunstraum Walcheturm statt!

Freitag, 11. November 2022

10 Jahre Misterioso Jazz Club
Kunstraum Walcheturm
Kanonengasse 20
8004 Zürich

Koch-Troller-Sartorius
Hans Koch (bcl, ss), Manuel Troller (g) & Julian Sartorius (dr)

Manuel Troller und Julian Sartorius, beide in den 1980er Jahren geboren, treffen in dieser Formation auf einen der unbestrittenen Meister der Improvisation, den Bieler Hans Koch. Diese drei renommierten Instrumentalisten haben viel gemeinsam: Ihre Leidenschaft für unbekanntes musikalisches Terrain schweisst sie zusammen, sie haben ein außergewöhnliches Hörvermögen und teilen eine unstillbare Neugier. Entdecken Sie mit ihnen neue Galaxien!

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New York Eye and Ear Control
Michael Snow (CA 1964, 34 min, analoge 16-Millimeter-Kopie)

Der Kanadier Michael Snow ist ein Säulenheiliger des strukturellen Filmes und einer der einflussreichsten experimentellen Filmemacher aller Zeiten. Weitaus weniger bekannt ist, dass Snow ursprünglich ein professioneller Jazzmusiker und von improvisierter Musik fasziniert war. Beredtes Zeugnis hierfür ist der Soundtrack zu seinem Film «New York Eye and Ear Control», den die Legenden Albert Ayler, Don Cherry, John Tchicai, Roswell Rudd, Gerry Peacock und Sonny Murray beisteuern.

Mike Snow postuliert ein Auge, das mit solcher Intensität auf Oberflächen starrt, dass das Bild selbst zu zittern scheint und schliesslich unter dem Druck nachgibt. Ein trügerischer Anfang – still: eine flache weisse Form, scharf geschnitten auf die Silhouette einer gehenden Frau, die sich ohne ersichtlichen Grund gegen Bäume, Felsen oder das Meer stützt. Aber langsam – unter dem Ansturm der Zeit, des Lichts und einer unglaublich wachsenden Musik, die so aggressiv ist, dass sie das Ohr umgeht und die Sehgewohnheiten der Augen angreift.

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Life Only
Fred Frith (g), Diego Aguirre (g) & Dimos Vryzas (vl)

Die Musik des Trios Life Only ist von einem breiten Spektrum an Genres beeinflusst, wobei die freie Improvisation die gemeinsame Grundlage ist, auf der sie sich treffen und an der sie arbeiten. Die drei Improvisatoren loten die Grenzen ihrer Instrumente aus und formen einen einheitlichen Sound, der sich auf den „gegenwärtigen Moment der Schöpfung“ konzentriert.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Achtung: Der Anlass findet im Kunstraum Walcheturm statt!

Donnerstag, 10. November 2022

10 Jahre Misterioso Jazz Club
Das Institut
Elisabethenstrasse 14a
8004 Zürich

Satoko Fujii Tokyo Trio
Satoko Fujii (p), Takashi Sugawa (b, vcl) & Ittetsu Takemura (dr)

In ihren Konzerten und auf nahezu 100 Alben als Leaderin oder Co-Leaderin synthetisiert die weitreisende japanische Pianistin Satoko Fujii Jazz, zeitgenössische Klassik, Avant-Rock und japanische Volksmusik zu einer innovativen Musik, die sofort als die ihre erkennbar ist. Für dieses 2019 gegründete Trio tut sich Fujii mit zwei der angesagtesten Improvisatoren Japans zusammen, die unter anderem für ihre Auftritte mit dem Saxophonisten Sadao Watanabe und dem Trompeter Terumasa Hino bekannt sind, nämlich mit dem Kontrabassisten und Cellisten Takashi Sugawa und dem Schlagzeuger Ittetsu Takemura.

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M Takara & Carla Boregas
Mauricio Takara (dr, perc, elec) & Carla Boregas (elec, b)

Mauricio Takara und Carla Boregas sind zwei herausragende Persönlichkeiten der brasilianischen Underground- und Experimental-Szene, wo sie die Rhythmusgruppe des verrückten, genreübergreifenden Trios Rakta bilden. Während es bei dieser Band um rituelle Perkussion und rotblütige Leidenschaft geht, bilden sie als Duo einen blauen, fliessenden Kontrapunkt. Vom Schlagzeug aus feuert Takara Melodien ab, und Carla formt mit dem Synthesizer den Sound. Das Ergebnis dieser fast telekinetischen Verbindung zwischen Carla und Mauricio ist irgendwo zwischen abstrakter Improvisation und treibendem Rhythmus angesiedelt.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Mittwoch, 9. November 2022

10 Jahre Misterioso Jazz Club
Schönegg-Varieté (bei K3000 klingeln)
Schöneggstrasse 5
8004 Zürich

Pitsiokos-Stadhouders-Garcia-Zimmermann
Chris Pitsiokos (as), Jasper Stadhouders (g), Violeta Garcia (vcl) & Tizia Zimmermann (acc)

Mit dem US-amerikanischen Altsaxophonisten Chris Pitsiokos, dem holländischen Gitarristen Jasper Stadhouders, der argentinischen Cellistin Violeta Garcia und der Schweizer Akkordeonistin Tizia Zimmermann kommen vier begnadete Improvisatorinnen und Improvisatoren erstmals zusammen, um aus dem Augenblick heraus geschaffen Hörgewohnheiten in Frage zu stellen.

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Filibus: The Mysterious Air Pirate
Mario Roncoroni (IT 1915, 71 min)

Massicot
Mara Krastina (b, voc), Simone Aubert (g) & Colline Grosjean (dr)

Baronin und Luftpirat
Enstanden zu einer Zeit, da es in der europäischen Populärkultur nur so wimmelte von heroischen Verbrechergestalten, nimmt Baroness Troixmonde alias „Filibus“ eine spezielle Stellung ein. Als Baronin ein respektiertes Mitglied der guten Gesellschaft treibt sie in der Figur des Filibus aus einem futuristischen Zeppelin heraus ihr abenteuerliches Unwesen. Lange vor Marlene Dietrich verführt Filibus in der Rolle des Counts de la Briève als männlicher Dandy die tanzende Weiblichkeit, natürlich nicht ganz ohne verbrecherische Hintergedanken. Aber Detektiv Hardy ist ihr bzw. ihm hartnäckig auf der Spur…

Wir präsentieren diesen zu Unrecht viel zu wenig gezeigten und bekannten Film mit einer neuen Vertonung der Genfer Alternativ-Tropical-New Wave-Kraut-Punk Band Massicot. Mit einer obsessiven E-Gitarre, einem verzerrtem E-Bass, einem rhythmischen Schlagzeug und diverser Elektronik bewaffnet, erschaffen die drei Damen aus Kalvingrad den sphärisch-treibenden Soundtrack für diesen unterschätzten Meilenstein der frühen Filmgeschichte.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Achtung: Der Anlass findet im Schönegg-Varieté statt!

Dienstag, 8. November 2022

10 Jahre Misterioso Jazz Club
Das Institut
Elisabethenstrasse 14a
8004 Zürich

Autobiography of Death
Sylvain Monchosé (gayageum, bfl) & Paula Sanchez (vcl)

Das Duo für subtile Geräuschpoesie mit Sylvain Monchosé am koreanischen Gayageum und Paula Sanchez am Cello präsentiert ein performatives Konzert auf der Grundlage von Gedichten aus dem Buch „Autobiographie des Todes“ von Kim Hyesoon. Seid bereit für Aktionspoesie, die von disartikulierten, vom Rhythmus des Todes getriebenen Körpern gemacht wird.

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Fait-divers
Claude Autant-Lara (FR 1923, 20 min)

Shalabi-Caloia
Sam Shalabi (oud) & Nicolas Caloia (b)

Dieser frühe surrealistische Kurzfilm des französischen Regisseurs Clauda Autant-Lara ist eine Dreiecksgeschichte über Ehebruch, Eifersucht und Mordlust, die ganz ohne die Hilfe von Zwischentiteln auskommt, allein durch die Kombination von Bildern, ihre Assoziationen, Montage, Überblendungen, Zeitlupe und Zeitraffer.

Vertont wird der Film vom ägyptisch-kanadischen Duo mit Sam Shalabi an der Oud und Nicolas Caloia am Kontrabass. Vom Punkrock herkommend, entwickelte Sam Shalabi seine Arbeit hin zu einer experimentellen arabischen Musikfusion, die traditionelles Arabisch, Shaabi, Noise, Klassik, Text, freie Improvisation, Elektronik und Jazz einbezieht. Das Ziel Nicola Caloias ist eine Musik, die die Grenzen zwischen improvisiert und komponiert, Pop und Avantgarde, gut und schlecht verwischt.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 1. November 2022

Misterioso Jazz Club

Stone Killer
Marc Lardon (bcl, elec) & Peter Conradin Zumthor (dr)

Es ist nicht so, dass sich Lardon und Zumthor erst kürzlich begegnet wären. Am Anfang ihrer jeweiligen musikalischen Tätigkeit hatten sie viel zusammen gespielt, die letzten 20 Jahre eher weniger. Umso interessanter wird es sein, die beiden Ausnahmemusiker wieder einmal als Duo im Konzert erleben zu dürfen. Als Stone Killer frönen sie der frei improvisierten Musik. Lardon tut dies mit Bassklarinette und analoger Elektronik, Zumthor mit dem Schlagzeug. Das Ergebnis dieser Kollaboration ist eine hochenergetische virtuose Musik, eine musikalische Reise mit ungewissem Ziel und absolut hohem Erlebnisfaktor.

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CD-Taufe «Unison Polyphony»
Hathut – ezzthetics

Eichenberger-Gallio
Markus Eichenberger (cl) & Christoph Gallio (ss, c melody)

In ihrem neuen Projekt Unison Polyphony geht es den beiden Holzbläsern Markus Eichenberger und Christoph Gallio darum, Gegensätzliches zu vereinen, nämlich das im Einklang gleichlaufende Spiel zweier Stimmen und das kunstvolle mehrstimmige Gegen- und Miteinander. Daraus entsteht dann eine musikalische Gratwanderung, eine Linie, die sich ständig auffächert – mit Absturzgefahr.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Samstag, 29. Oktober 2022

Plattentaufe „The Journey Of The Heavy Hearts“

B.B. Rouge
Britta Roth (voc, g), Nello Novela (g), Reto „Fu“ Gaffuri (b) & Denis Stoffner (dr)

B.B. Rouge ist das neue Alternative Rock-Projekt der Songwriterin, Sängerin und Gitarristin Britta Roth und des Schlagzeugers Denis Stoffner, das aus dem Umfeld des Zürcher Urgesteins Luxus entstanden ist. Mit dabei sind Nello Novela an der Gitarre sowie Reto „Fu“ Caffuri am E-Bass.

Türe 20 Uhr  |  Konzert 20:30 Uhr

Donnerstag, 27. Oktober 2022

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen. Folgende Musikerinnen und Musiker sind regelmässig mit dabei:

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Lino Blöchlinger (as, bss), Sebastian Strinning (ts), Nils Fischer (as, bars), Manuel Mengis (tp), Valerio Lepori (pos), Bernhard Bamert (pos), Flo Stoffner (g), Roberto Domeniconi (p, synth), Flo Götte (b, synth), Luca Ramella (dr) & David Meier (dr)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 25. Oktober 2022

Misterioso Jazz Club

Luís Vicente Trio
Luís Vicente (tr), Gonçalo Almeida (b), Pedro Melo Alves (dr)

Der portugiesische Trompeter Luís Vicente ist nicht zuletzt dank seines Quartetts mit John Dikeman, William Parker und Hamid Drake immer präsenter auf den internationalen Bühnen. Das neue Album seines nationalen Quartetts mit Gonçalo Almeida und Pedro Melo Alves inspirierte den Meister Drake dazu in den Liner Notes zu schreiben, dass Vicentes Arbeit eine Lektion darüber ist, «immer weiter zu suchen, nach den neuen Möglichkeiten zu suchen, seine Ansichten zu erweitern» und Teil des «zugrundeliegenden Codes des gesamten Universums» zu werden, wie es der Sufi-Mystiker Hazrat Iayat Khan ausdrückte. Mit seinem nie entschuldigenden „Sinn für Freiheit“ meldet sich Vicente mit einem kraftvollen Album zurück, dem zuzuhören eine Freude ist.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 18. Oktober 2022

Misterioso Jazz Club

Plattentaufe “Keemuun”
three:four records

Raphael Loher solo
Raphael Loher (p)

In seiner künstlerischen Praxis beschäftigt sich der Pianist und Komponist Raphael Loher mit minimalen rhythmischen Strukturen und komplexen Klangwelten, welche er mit den Bands KALI Trio (Nicolas Stocker, Urs Müller) und Baumschule (Manuel Troller, Julian Sartorius) schon seit längerem erforscht. Von elektronischer Musik inspiriert kreiert Loher mithilfe von Präparationen neue Stimmungen auf dem Klavier, wodurch ungehörte Klanglandschaften entstehen. Diese werden kombiniert mit sich langsam entwickelnden hypnotisierenden Patterns. Keemuun ist sein erstes Solo-Album.

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Dominic Landolt solo
Dominic Landolt (g)

Tizia Zimmermann solo
Tizia Zimmermann (acc)

Und da ein Solo nicht genug ist, lädt Raphael Loher auch noch gleich zwei weitere Solisten ein. Dominic Landolt, der Gitarrist des Trio Heinz Herbert, holt aus seiner verzerrten Gitarre Klänge aus fernen Galaxien heraus und besinnt sich zurück zu den drahtigen Sounds vergangener Zeiten.

Die Akkordeonistin Tizia Zimmermann wiederum beleuchtet ihr Instrument von verschiedenen Seiten, teils stehen die Klänge nackt im Raum, teils werden sie übereinandergelegt und geschichtet, bis es orchestral klingt. Sparsamkeit stellt sie dem Überfluss, Kontrolle dem Kontrollverlust gegenüber.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 11. Oktober 2022

Misterioso Jazz Club

Co Streiff – Russ Johnson Quartet
Co Streiff (as, ss), Russ Johnson (tp), Christian Weber (b) & Gerry Hemingway (dr)

Als eine Mischung aus wagemutigem Spiel und fesselnden Melodien beschreibt der New Yorker Journalist Andrey Henkin den Ansatz des Quartetts der Schweizer Saxofonistin Co Streiff und des amerikanischen Trompeters Russ Johnson. Gefestigt wird ihre Beziehung durch ein gemeinsames ästhetisches Bewusstsein und den Glauben daran, dass Progressivität nicht notwendigerweise bedeutet, Melodie oder Groove aufzugeben. Ihre Erfahrungen – Streiff als Bandleaderin verschiedener Gruppen und aus ihrer Arbeit mit der Pianistin Irène Schweizer; Johnson, der schon mit fast jedem in New York gespielt hat – sind das Beste an interkulturellem Austausch. Streiff und Johnson finden zusammen zu einem wundervollen Sound, fast Vintage Blue Note, bevor sie einen Sprung Jahrzehnte nach vorn machen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 4. Oktober 2022

Misterioso Jazz Club

CD-Taufe “it forgets about the snow”
Creative Works Records

Leimgruber-Demierre
Urs Leimgruber (ss) & Jacques Demierre (spinet)

Die Erfahrung der Stille ist die Grundlage der Duoarbeit der beiden Schweizer Urs Leimgruber am Sopransaxofon und Jacques Demierre am verstärkten Spinett. In diesem Prozess, den Klangraum sich ständig füllen und leeren zu lassen, manifestiert sich die von den beiden Musikern gespielte Musik auf einzigartige Weise. Ein Hörvorschlag, der Instrumentalisten und Publikum in eine faszinierende Bewegung der Klangtransformationen versetzt.

Auch die vordergründige „Beschränkung“ der Musik auf zwei sie erzeugende Instrumente täuscht. Nicht nur bietet jedes derselben sein eigenes Klanguniversum, sondern erweitert in der Kombination das Hörerlebnis in neue Dimensionen. Stellenweise meint man, Synthesizer-Klänge, eine japanische Koto oder Field Recordings zu hören. (Text: Hannes Schneider)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Samstag, 1. Oktober 2022

Echo presents Reklame

Reklame
Cyril P. (voc, g), Matias M. (g) & Richard O. (dr)

Dass Reklame auch unaufdringlich daherkommen kann, beweist das Zürcher Alternativpop Trio „Reklame“ mit der Debut EP „für mehr Leben“. Darauf schleudern sie nicht Adjektive, sondern Bilder. Besingen nicht ihre eigene Grossartigkeit, sondern kleine Momente des Alltags: „Es lebe der Pragmatismus, scheiss auf perfekt, wenn es für euch noch lange nicht genug ist, stimmt’s für mich erst recht. Kommt, ich zeige euch was Mittelmass ist.“

Neben ihrer Vorliebe für deutsche Popmusik, schöpfen „Reklame“ ihre Inspiration bei unbekannten Chansonniers wie Purple Schulz, Tina Turner und Francis Cabrel, den Cyril P., Sänger und Gitarrist, beim Entrümpeln des Proberaums wiederentdeckte und gleich mit einer eigenen Version dessen Klassikers „Encore“ huldigt.

Rabenbad
Bene M. Kramer (voc), Florian Schanz (p, org), Frank Kalstetter (g) & Sandro de Nobili (dr)

Was für ein Glück, dass die Augsburger Kapelle Rabenbad in der Nähe touren und wir so an der Plattentaufe von Reklame in den Genuss einer Doppelshow kommen: „Münchner Freiheit meets Bukowski, Edo Zanki meets Hamburger Schule, Jochen Distelmeyer mit Schnauzbart, Jägermeister und geladener Pistole im Gürtel. Tatsächlich, ein geschmeidiger Mix aus feinem deutschem Pop und substanzieller, mitunter halsbrecherischer Poesie.“ (Martin Schmidt)

Türe 19 Uhr  |  Programm 19:30 Uhr

Donnerstag, 29. September 2022

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen. Folgende Musikerinnen und Musiker sind regelmässig mit dabei:

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Lino Blöchlinger (as, bss), Sebastian Strinning (ts), Nils Fischer (as, bars), Manuel Mengis (tp), Valerio Lepori (pos), Bernhard Bamert (pos), Flo Stoffner (g), Roberto Domeniconi (p, synth), Flo Götte (b, synth), Luca Ramella (dr) & David Meier (dr)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 27. September 2022

Misterioso Jazz Club

Plattentaufe «l’A Neuve»
Wide Ear Records

Anouck Genthon & David Meier
Anouck Genthon (vl) & David Meier (perc)

Anouck Genthon und David Meier gehen in ihrem Duo von spezifischen Klangpraktiken der Musik der tuareg aus, die Genthon in einer ethnomusikologischen Studie vor zehn Jahren erforschte. Mit Violine und Perkussion referenzieren sie den anzad (Monochord-Geige der Tuareg) und den tendé (Trommel gespannt auf Mörser). Genthon und Meier erweitern die Wahrnehmung dieser Klänge, indem sie die Klangspuren, die sie beim Hören hinterlassen haben, durch ihre eigenen von Improvisation geprägten Instrumentalpraktiken übersetzen. Von der Anzad bis zur Geige und von der Tendé bis zur großen Trommel bearbeiten sie die Materie und verschmelzen mit einem sich ständig wandelnden Klangstrom. Raum des Wiederauflebens, Zeit des Wandels, Echos von Klangfarben, Erinnerung an Gesten, Ausdehnung, Resonanzen, Rückfluss.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 20. September 2022

Misterioso Jazz Club

Plattentaufe “Animaling Around”
Buh Records

Noijzu
Shuyue „Miao“ Zhao (bcl, elec) & Luis Sanz (elec)

Noijzu ist ein Schweizer Experimentalduo mit chinesischen und peruanischen Wurzeln, das von Shuyue Zhao und Luis Sanz gegründet wurde. Das Duo konzentriert sich auf akustische Klänge und computergenerierte Klanggebilde. Noijzu vermischt Bassklarinette mit digitalen Signalen. Das Ergebnis ist eine extreme akustische Dynamik, komplexe und hyperrealen Texturen, die von minimalen bis hin zu extremen und konfrontativen Ausdrucksformen. Noijzus Sound wurde als „eine Symphonie aus fragmentiertem Lärm“ beschrieben.

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Catatonic Leisure alone
Anton Ponomarev solo (sax, tr, elec)

Der Saxophonist und Live-Elektroniker Anton Ponomarev hat eine ungesunde Obsession für frei improvisierte und experimentelle Musik, Noise, Drone, Grindcore und Punk-Jazz, und stand bereits mit so unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern wie Merzbow, Paal Nilssen-Love und Pussy Riot auf der Bühne. Catatonic Leisure ist sein Solo-Noise-Projekt.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 15. September 2022

Echo presents Atalhos

Atalhos
Gabriel Soares (voc) & Conrado Passarelli (g)

Atalhos aus São Paulo kreieren sphärische Klangwelten. Ihr psychedelischer „Dreampop“ berührt mit melancholischer Leichtigkeit und die erdige, warme Stimme von Gabriel Soares erinnert an die ganz grossen der populären brasilianischen Musik.

Psychedelic Lightshow by Van Nutt

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 13. September 2022

Misterioso Jazz Club

Images de Chine
Auguste François (FR 1901-04, ca. 50 min)

Yes Deer
Signe Emmeluth (as), Karl Bjorå (g) & Anders Vestergaard (dr)

In Yunnan, am Ende der Qing-Dynastie, dokumentiert der Konsul, Fotograf und Amateur-Ethnograph Auguste François mit einer von Léon Gaumont zur Verfügung gestellten Kamera Szenen des täglichen Lebens in den Strassen des heutigen Kunming, aber auch aussergewöhnlichere Ereignisse: eine Parade, ein Pagodenfest, ein Begräbnis, eine Aufführung des chinesischen Theaters.

Im Gegensatz zu den späteren Dokumentarfilmen sind diese Aktualitätenfilme nicht in ein grösseres Argument oder ein kohärentes Ganzes gegliedert. In der Ära des frühen Kinos waren diese rund eine Minute langen Filme ebenso populär und bekannt wie ihre fiktionalen Gegenstücke, wobei die Grenze zwischen «Tatsache» und «Fiktion» keineswegs scharf gezogen wurde.

Vertont wird diese Aneinanderreihung kurzer Filme von Yes Deer, einem donnernden und hyperexpressiven Free Jazz-Trio. Es ist der Klang von Zellen in Ekstase und kollektiver körperlicher Dynamik, die eher auf die Libido als auf den Intellekt abzielen und das Publikum genauso wie die Bilder aus dem fernen Osten in ihren Bann ziehen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Samstag, 10. September 2022

Chez Murr

Dreiklänge

Chez Murr ist ein Diner Club, organisiert für Freunde des guten Essens, des gemütlichen Essens, also für alle Freunde von Murr. Die Ausgabe vom 10. und 11. September ist inspiriert vom Dreiklang. So erforscht Murr die Zahl drei – auf der Zunge wie im Ohr. Serviert werden neun Gänge an einer Tafel mit alten Bekannten und neuen Freunden. Alle Speisen sind vegetarisch. 120.– Franken (exkl. Getränke). Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.chez-murr.ch

Wann:
Samstag, 10. September 2022, 19.00 Uhr (ausgebucht)
Sonntag, 11. September 2022, 14.00 Uhr

Dienstag, 6. September 2022

Misterioso Jazz Club

„A“ Trio
Mazen Kerbaj (tr), Sharif Sehnaoui (g) & Raed Yassin (b)

Das „A“ Trio ist die älteste libanesische freie Improvisationsgruppe. Es wurde 2002 gegründet, zunächst für ein einziges Konzert bei der zweiten Ausgabe des experimentellen Musikfestivals Irtijal. Nach diesem Konzert nahmen die drei Musiker das erste Free-Jazz-Album auf, das in der arabischen Welt produziert wurde (A – La Cédéthèque, 2003). Später entfernte sich ihre Musik von ihren Jazz-Wurzeln hin zu einem eher texturalen Ansatz, der sich stark auf präparierte und erweiterte Techniken stützt. Nach jahrelanger Zusammenarbeit im Trio und in verschiedenen anderen Kontexten erreichen die drei Improvisatoren einen charakteristischen Sound, der auch schon als „texturaler Swing“ bezeichnet wurde. Kreativ und doch einfach, akustisch und doch kraftvoll, sind ihre Live-Auftritte spielerisch und stützen sich auf eine starke visuelle Komponente.

***

H2O
Ralph Steiner (US 1929, 10 min)

Mechanical Principles
Ralph Steiner (US 1930, 10 min)

Luciana Rizzo
Luciana Rizzo (voc, elec, dr)

Ralph Steiners erster Film «H2O» ist eine poetische Beschwörung des Wassers, welche die abstrakten Muster der Wellen einfängt und in einer Traditionslinie mit den absoluten Filmen von Joris Ivens und Henwar Rodakiewicz steht. Sein späterer Film «Mechanical Principles» wiederum ist eine von Zahnrädern und Maschinen ausgehende Ode an die Abstraktion.

Vertont werden die beiden experimentellen Kurzfilme von der argentinischen Schlagzeugerin, Klangkünstlerin und Improvisatorin Luciana Rizzo, die mit Rückkopplungen, Samples und Field Recordings arbeitet.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Samstag, 25. Juni 2022

Lesung von Iris Blauensteiner

Die österreichische Autorin und Filmemacherin Iris Blauensteiner liest aus ihrem hochgelobten neuen Roman „Atemhaut“ liest, zu dem die Klangkünstlerin Rojin Sharafi einen passenden Soundtrack für die Live-Performance komponiert hat.

Mit „Atemhaut“ ist Iris Blauensteiner ein feinfühliges und zutiefst poetisches Porträt eines jungen Mannes gelungen, der seine Identität in einer Welt voller Automatisierungsprozesse neu definieren muss: Was ist er als Mensch noch wert, wenn seine Leistung nicht mehr benötigt wird?

Die Veranstaltung findet neu am Samstag 25. Juni auf dem Deck 13 statt.  Da die Plätze limitiert sind, muss man sich unter dem folgenden Link anmelden:   www.andreasheusser.com/deck-13

Mit freundlicher Unterstützung des Österreichischen Kulturforum Bern.

Türöffnung 19.30 Uhr, Programm 20.15 Uhr

Freitag, 3. Juni 2022

„seltene erden“

band_Annette Schmucki & Petra Ronner
Annette Schmucki (elec, voc) & Petra Ronner (elec, voc)

Die band_Annette Schmucki & Petra Ronner besteht seit 2010 als feste Formation. Ihr Instrumentarium sind zwei identische Sampler und zwei Mikrofone. Die band improvisiert mit gesampelten Klängen und Sprache, aktuell zum Thema «seltene erden». Ihre Musik ist eine experimentelle Kunstform aus Klang und Wort im Lichtkegel der Projektion von «band cuts», einem Videoloop, den Ernst Thoma 2013 für die band kreierte.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 26. Mai 2022

Der Grosse Bär

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Sebastian Strinning (ts), Nils Fischer (bs, bcl), Bernhard Bamert (pos), Roberto Domeniconi (p, elec) & Flo Götte (b, elec)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 24. Mai 2022

Videoex Festival 2022
Kunstraum Walcheturm
Kanonengasse 20
8004 Zürich

Earth
Alexander Dowschenko (UdSSR 1930, 83 min)

Musique Infinie
Noémi Büchi (elec) & Feldermelder (elec)

***

Auf der Suche nach der Schönheit

Der ukrainische Regisseur Alexander Dowschenko ist der grosse visuelle Poet des sowjetischen Kinos. Von Stalin dazu aufgefordert, Propaganda für die landwirtschaftlichen Kollektivierungen zu machen, lieferte er stattdessen eine leidenschaftliche Hymne an die Natur. Sein Filmgedicht «Erde» (1930) erweckt die kollektive Lebenserfahrung der ukrainischen Proletarier zum Leben, untersucht die Zyklen der Natur durch seine epische Montage und erforscht Leben, Tod, Gewalt, Sex und andere Themen im Zusammenhang mit den Kolchosen. Primat hat dabei stets die Schönheit oder in Dowschenkos eigenen Worten: «Wenn ich zwischen Wahrheit und Schönheit wählen muss, entscheide ich mich für die Schönheit. In ihr gibt es eine grössere, tiefere Existenz als die nackte Wahrheit. Existenz ist nur das, was schön ist.»

Vertont wird dieser dritte Teil der «Ukrainischen Trilogie» vom Live-Elektronik-Duo Musique Infinie mit Noémi Büchi und Feldermelder, dessen Musik sich durch eine delikate Mischung aus texturalen Drones und feinen, komplexen Rhythmen auszeichnet – beides immer in einem kontinuierlichen Wechsel, in einer nie endenden Variation.

Achtung: Die Veranstaltung findet im Rahmen des Videoex Festivals 2022 im Kunstraum Walcheturm statt. Weitere Informationen zum Festival via: https://videoex.ch/

Türe 21:15 Uhr  |  Programm 21:30 Uhr

Dienstag, 17. Mai 2022

Misterioso Jazz Club

Butcher-Stoffner-Corsano | part II
John Butcher (ts), Flo Stoffner (g) & Chris Corsano (dr)

An zwei Abenden treffen hier drei internationale Grössen der freien Improvisation erstmals im Trio aufeinander: der Saxophonist John Butcher aus London, der Gitarrist Flo Stoffner aus Zürich und der Schlagzeuger Chris Corsano aus New York. John Butcher ist eine Schlüsselfigur der britischen Improvisationsszene, Flo Stoffner muss man in Zürich niemandem vorstellen und Chris Corsanos vielfältige Discographie ist nach lediglich 20 Jahren dran, in den dreistelligen Bereich vorzustossen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Montag, 16. Mai 2022

Misterioso Jazz Club

Butcher-Stoffner-Corsano | part I
John Butcher (ts), Flo Stoffner (g) & Chris Corsano (dr)

An zwei Abenden treffen hier drei internationale Grössen der freien Improvisation erstmals im Trio aufeinander: der Saxophonist John Butcher aus London, der Gitarrist Flo Stoffner aus Zürich und der Schlagzeuger Chris Corsano aus New York. John Butcher ist eine Schlüsselfigur der britischen Improvisationsszene, Flo Stoffner muss man in Zürich niemandem vorstellen und Chris Corsanos vielfältige Discographie ist nach lediglich 20 Jahren dran, in den dreistelligen Bereich vorzustossen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 10. Mai 2022

Misterioso Jazz Club

Peter Conradin Zumthor solo
Peter Conradin Zumthor (dr, perc)

Als Schlagzeug-Magier wurde Zumthor schon in der Schweizer Presse beschrieben. Als einer der Besten seines Fachs. Eine solch selbstverständliche Eigenständigkeit, eine solche Hingabe an die Musik zu erleben, wie Zumthor sie pflegt, ist eine Freude. Peter Conradin Zumthor kreiert eine Trommelmusik, die mit Proportionen, Überlagerungen und Kontrasten arbeitet. Mit feinem Gespür für effektvolles Klangmaterial ist die Musik dramaturgisch kohärent, reflektiert, verspielt und kraftvoll.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 3. Mai 2022

Januarloch Festival 2022

Silvervest
Kim Zombik (voc) & Nicolas Caloia (b)

Stellt euch Sun Ra als Pianisten von Joni Mitchell vor oder Laurie Anderson, die Songs für Billie Holiday und Slam Stewart schreibt. Diese kraftvolle und eklektische Ausgewogenheit bietet Silvervest, das seit vielen Jahren bestehende kanadische Duo der Sängerin Kim Zombik und des Kontrabassisten Nicolas Caloia. Ihre Musik bewegt sich irgendwo zwischen Storytelling, Pop, Jazz und Soundscapes und ist intuitiv und einzigartig. Mit Zärtlichkeit, Humor und Melodienreichtum erforscht dieses kraftvolle Duo die Irrungen und Wirrungen des menschlichen Daseins.

***

Vesnoy AKA In Spring
Mikhail Kaufman (UdSSR 1929, 59 min)

Flava Sauce
Valentin Bächi (Clavinet), Manu Rindlisbacher (Bass) & Tobias Hunziker (Schlagzeug)

Kiew im Frühling
«Vesnoy» (Im Frühling) ist ein Meisterwerk der ukrainischen Kinoavantgarde, ein nicht-fiktionaler Film von Mikhail Kaufman, dem Bruder von Dziga Vertov, der sich an der avantgardistischen Theorie des „Kino-Auges“ orientiert. Der Film zeigt die ukrainische Stadt Kiew im Jahr 1929. Bilder der erwachenden Stadt, ihres wiedererwachenden Lebens werden enggeführt mit lyrischen Ansichten der wiedererwachenden Natur. Kaufmans aufmerksame Kamera ist nichts weniger als eine lyrische Liebeserklärung an Kiew.

Vertont wird diese bezaubernde Städtesymphonie vom Zürcher Trio Flava Sauce mit Valentin Bächi am Clavinet, Manu Rindlisbacher am E-Bass und Tobias Hunziker am Schlagzeug.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Achtung: Der Abend findet im Rahmen des Januarloch Festivals im Schönegg-Varieté statt! Weitere Informationen und Anmeldung via: https://www.schoenegg-variete.ch/

Samstag, 30. April 2022

Cinédîner mit Chez Murr

Drei-Gang-Menu von Chez Murr und Stummfilme mit Live-Vertonung

The Play House
Buster Keaton (US 1921, 18 min)

Sherlock Jr.
Buster Keaton (US 1924, 44 min)

Dadaglobal
David Daniel (Live-Elektronik & Piano)

***

Buster Keaton im Maisfeld

Buster Keaton muss niemandem vorgestellt werden. Der Komiker vom traurigen Gesicht – die Parallele zum Ritter von der traurigen Gestalt ist beabsichtigt – ist eine Ikone der Stummfilmzeit und einer der bekanntesten Schauspieler aller Zeiten. Sinnbild für die schwindelerregende Vielfältigkeit seiner Schauspielkunst ist «The Playhouse», in dessen berühmtester Szene Keaton alle Musiker eines Orchesters zugleich verkörpert.

«Sherlock Jr.» wiederum gilt nicht wenigen Filmkritikern als eines der grössten Werke der Filmgeschichte überhaupt, als eine tiefgründige Reflexion über den onirischen Charakter des Films, ja über das Wesen des Kinos selbst. Keaton spielt darin einen unglücklich verliebten Projektionisten, der im Traum zu einem grossen Detektiv wird und seine Herzensdame erobert. In der Realität spielt sich alles etwas anders ab…

Vertont werden die Filme vom Zürcher Live-Elektroniker und Pianisten Dadaglobal alias David Daniel, der es mit seinen leidenschaftlichen und zugleich humorvollen Stummfilmvertonungen immer wieder schafft, das Publikum zu begeistern. Das IOIC spannt für diesen Abend erstmals mit Chez Murr zusammen. Inspiriert vom Kater Murr, seiner lustwandlerischen Suche nach immer neuen Leckereien, nach kulinarischen Abenteuern und nach Sinnesfreuden aller Art, begeben sich Jonas und Stef in Murrs Küche, um verborgene Geschmäcker zu erforschen, das naheliegende Gericht zu verfremden und das Altbekannte in unseren Essgewohnheiten neu zu interpretieren. Thema dieses dem Mais gewidmeten Abends ist der US-amerikanische Corn Belt, die Heimat Buster Keatons.

Beginn: 19 Uhr

Achtung: Die Platzzahl ist auf 20 Personen beschränkt! Weitere Informationen und verbindliche Anmeldung via: https://www.chez-murr.ch/

Dienstag, 26. April 2022

Misterioso Jazz Club

Absoluter Film und neue instrumentale Klangwelten

Uit het rijk der kristallen
Jan Cornelis Mol (NL 1927, 13 min)

Kristallen in kleur
Jan Cornelis Mol (NL 1927, 10 min)

Mademoiselle Plume Rouge
Stéphane «Povitch» Augsburger (g, voc, elec) & Frédéric Minner (b, ss, elec)

Jan Cornelis Mol wurde in Venhuizen als Sohn eines Obstbauern geboren. Schon in jungen Jahren übernahm er den Familienbetrieb und wurde später Generaldirektor der örtlichen Obst- und Gemüseauktion. Doch Mols eigentliche Leidenschaft galt der Fotografie, insbesondere den Möglichkeiten, mit diesem Medium zu experimentieren. Im Jahr 1921 übernahm er die Leitung der Fotozeitschrift Focus. Er interessierte sich auch für Film und begann in den 1920er Jahren, Mikroorganismen zu filmen. „Uit het rijk der kristallen“ (dt. Aus dem Reich der Kristalle), einer seiner ersten wissenschaftlichen Filme, wurde hoch gelobt und ist ein gutes Beispiel für den sogenannten „absoluten Film“.

Die Musik des Genfer Duos Mademoiselle Plume Rouge ist düster, beschwörend und filmisch und nutzt Wiederholungen, um eine hypnotische Atmosphäre zu schaffen. Es verwendet verschiedene Kompositionstechniken wie Themen, quartale Harmonien, Atonalismus, Drones, Riffs, Arbeiten mit Texturen, Klangfarben und Clustern. Diese Techniken sind inspiriert von Komponisten wie Luciano Berio, György Ligeti oder Helmut Lachenmann, aber auch von traditioneller japanischer Musik, zeitgenössischem Jazz, New-Yorker Avantgarde-Musik der 80er bis 90er Jahre und experimentellem Doom.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 19. April 2022

Misterioso Jazz Club

Secluded Bronte
Adam Bohman, Jonathan Bohman & Richard Thomas

Das in London gegründete und in New York City gestartete englisch-walisische Trio ist seit 20 Jahren zusammen. Seit dieser Zeit haben sie eine eigenwillige Furche in das Herz dessen gepflügt, was man als Kunstmusik bezeichnen könnte. Rock ’n‘ Roll, Schnickschnack, Ochsenfrösche, abstrakter Hardcore-Noise, Musique Concrète, Ruderboote, Anspielungen auf Kino und Fernsehen, Comedy, Poesie, Lieder, Sketche und Theater stehen gleichberechtigt nebeneinander. Sie sind nicht so sehr eine Abteilung in einem Plattenladen, sondern der Plattenladen selbst.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Samstag, 16. April 2022

Felipe Sáez Riquelme

URSPRUNG. 
Eine Reise in die Etymologie der deutschen Sprache, erklärt mit Bananen und Ananas.
Spoken Word Performance

Felipe Sáez Riquelme ist Dichter, Schriftsteller und Performancekünstler aus Chile. Zurzeit ist er als Gastkünstler des index-Freiraumstipendiums in Zürich.

In seiner künstlerischen Arbeit nähert er sich dem literarischen Schreiben als einer Form der Performance. Dabei bewegt er sich zwischen Spoken Word und Lautpoesie, Musik und Video, wobei er eine Vielzahl literarischer und nicht-literarischer Materialien und Multimedia-Ressourcen verwendet. Dadurch erweitert sich der literarische Text zu einer Art Hypertext und es entsteht ein neues Ganzes – eine neue Form des literarischen Live-Erlebnisses!

Eintritt frei

Dienstag, 12. April 2022

Misterioso Jazz Club

La coquille et le clergyman
Germaine Dulac (FR 1928, 39 min)

Víz
Réka Csiszér (voc, elec, vcl)

Der zeitgenössische Befund der britischen Zensurbehörde über das erste surrealistische Werk der Filmgeschichte spricht Bände: Der Film entbehre jeglichen Sinnes, wenn er jedoch einen Sinn habe, dann sei dieser zweifelsohne anstössig. Auch wenn diese Feststellung dem Film sicherlich nicht gerecht wird, erfasst er doch ein zentrales Moment. Die erotischen Halluzinationen eines Geistlichen und das gleitende Spiel der trügerischen Oberflächen zielen stets auf etwas darunter oder dahinter Liegendes, das Unbewusste.

Vertont wird dieser Meilenstein des experimentellen Filmes von Víz, dem Solo-Projekt der transsilvanischen Sängerin Réka Csiszér, deren neues Album «Veils» auf dem BlauBlau-Label erschienen ist.

***

Chien Mon Ami
Naomi Mabanda (vcl) & Benjamin Tenko (elec)

Die Musik von Chien Mon Ami aus La Chaux-de-Fonds bewegt sich zwischen Klangexperimenten und melodischem Pop. Das Cello von Naomi Mabanda lädt die Synthesizer von Tenko zum Schnurren ein und trifft auf einige schwingende Bässe, die von einzigartigen Rhythmusmaschinen und surrealistischen Texten unterstützt werden. Aussergewöhnliches Konzert anlässlich der Veröffentlichung ihres Albums auf dem Zürcher Label BlauBlau Records.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 5. April 2022

Misterioso Jazz Club

Héloïse
Sabina Leone (voc, perc, elec)

In ihrem neuen Projekt Héloïse wirkt Sabina Leone als Soloperformerin und schafft musikalische Bilder mit ausdrucksstarker Stimme, Schlagzeug und diversen Perkussionsinstrumenten: Rahmentrommel, Sansula, Casio SA-9 und Kaoss Pad. Die Musik von Héloïse ist archaisch, berührend und tief. Sabina Leone baut auf ihrer langen Erfahrung auf als Cantautrice, mit Theaterproduktionen und mit Bands wie Sabina Leone & Teké Ensemble, dem Duo Sorelle Leone und der rotzfrechen Mädchenband Wemean, die 1996 ein Album veröffentlichte und durch ganz Europa und Kuba tourte.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 29. März 2022

Misterioso Jazz Club

Buchanan-Stocker
Steve Buchanan (electric tap dance) & Nicolas Stocker (dr)

Steve Buchanan und Nicolas Stocker haben in den letzten Jahren zusammen in mehreren hochkarätigen Projekten gespielt. An diesem Abend werden sie als zwei Perkussionisten in einer Orgie des Rhythmus zu hören sein. Das wäre an sich nicht ungewöhnlich, ausser dass der eine sie mit seinen Füssen beim Tanzen macht.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 22. März 2022

Misterioso Jazz Club

CD-Taufe “hier – jetzt und zu viert”
Wide Ear Records

Mengis-Hagen-Pfammatter-Papaux
Javier Hagen (voc), Manuel Mengis (tp), Hans-Peter Pfammatter (p) & Marcel Papaux (dr)

Sie sind hier und jetzt und zu viert, und es gibt – frei nach John Cage – nicht viel zu sagen. Sie spielen frei, erfinden und lauschen. Sie lassen im Spiel die Zeit vergessen und die Zuhörer ihren Gedanken nachgehen. Unmittelbarkeit: Besseres gibt es von einem Konzert kaum zu erwarten.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 15. März 2022

Misterioso Jazz Club

EP-Taufe «La sortie bleue»
DIY Digital Release

Ymonos
Stefanie Kunckler (b, comp), Philipp Hillebrand (bcl), Raphael Ochsenbein (acc, tp), Demian Coca (p) & Marcio de Sousa (dr)

Für die Entstehung ihrer neuen EP «La sortie bleue» hat die Bassistin Stefanie Kunckler die Hände auf das Instrument geworfen, um aus dem musikalischen Zufall neue Klänge zu formen. Dies ist bereits die dritte Produktion ihres Ensembles Ymonos. Die Gruppe bringt die intuitiv entstandenen Kompositionen wunderbar zum Klingen: präzise und luftig, fragend und doch schlüssig. Entstanden sind vier Stücke voller Nostalgie und Humor aus dem Spannungsfeld des zeitgenössischen Jazz, welche besonders mit der dazugehörenden Videoserie neugierig machen auf diese «sortie bleue».

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 8. März 2022

Misterioso Jazz Club

Creaziun
Vier Kompositionen von Katharina Weber, Christian Wolfarth, Mathias Steinauer und Annette Schmucki in Zusammenarbeit mit dem Slide Ensemble

Slide Ensemble
Gemma Galeano (sax), Ferran Gorrea (sax), Marina Melo (harp) & Diego Kohn (vla)

Das von Diego Kohn initiierte Projekt Creaziun bewegt sich im bewusst Grenzbereich von Komposition, Co-Kreation und Improvisation und geht der Frage nach: «Was bedeutet Komponieren für Improvisatorinnen und Improvisatoren?» Das vierköpfige Slide Ensemble hat vier Komponistinnen und Komponisten eine Carte Blanche gegeben, um dieser Frage nachzugehen. Ergebnis dieser engen Zusammenarbeit sind die Stücke, die an diesem Abend präsentiert werden.

Das Slide Ensemble mit Musikerinnen und Musikern aus Spanien, Argentinien und Brasilien ist ein eigenwillig besetztes Quartett für Neue Musik. Es beschäftigt sich mit Musik der Gegenwart sowie mit Improvisation und kollektiven musikalischen Praktiken.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 1. März 2022

Misterioso Jazz Club

A Fool There Was
Frank Powell (US 1915, 67 min)

Conca-Hajj
Paed Conca (cl, elec) & Akram Hajj (dr, elec)

Mit „A Fool There Was“ (1915) erschien die Figur des weiblichen Vamps mit tödlicher Verführungskraft erstmals auf der silbernen Leinwand. Von Hollywood als östliche Exotin vermarktet gelang Theda Bara und zugleich der Vamp-Figur damit der grosse Durchbruch. Der weibliche Vamp stellt nicht zuletzt eine männliche Projektion der sich emanzipierenden Frau des frühen 20. Jahrhunderts dar, einer über hypnotische und sexuelle Macht verfügenden Femme Fatale, die jeden Mann zum Narren macht und ihm gleich einem Vampir die Lebensgeister aussaugt. Auch wenn das Bild des Vampirs lediglich eine Metapher ist, die in Scharen dem Untergang und schliesslich Tod geweihten Männer sind es nicht.

Vertont wird der Film vom in Beirut wohnhaften Klarinettisten Paed Conca und von Akram Hajj, dem Schlagzeuger der libanesischen Post-Rock-Band Kinematik.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 22. Februar 2022

Misterioso Jazz Club

Ballet mécanique
Fernand Léger & Dudley Murphy (FR 1924, 16 min)

Entr’acte
René Clair (FR 1924, 24 min)

Nicodemou-Neumeier
Andria Nicodemou (vib) & Mani Neumeier (dr, perc)

Fernand Léger und Dudley Murphys «Ballet mécanique» und René Clairs «Entr’acte» (beide 1924) stellen die beiden Pole dadaistischer Auseinandersetzung mit dem neuen Medium Film dar. Während Léger und Murphy einen vorwiegend abstrakten Clip tanzender Bilder zeigen, die als Weiterentwicklung ihrer Gemälde und Skulpturen erscheinen, spielt Clair mit der Laufgeschwindigkeit, lässt Szenen rückwärtslaufen, animiert leblose Gegenstände und erfreut sich sichtlich an anarchischem Spass.

Vertont werden die beiden experimentellen Kurzfilme von der grossartigen zypriotischen Vibraphonistin Andria Nicodemou und dem legendären deutschen Schlagzeuger Mani Neumeier, der bereits in den 1960ern mit Grössen wie Irène Schweizer und Alexander von Schlippenbach spielte und heute vorwiegend mit seiner Krautrock-Band Guru Guru unterwegs ist.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 15. Februar 2022

Misterioso Jazz Club

Incunables de l’animation
Eine Montage der ersten Zeichentrickfilme überhaupt

Thee Magickal Weapon
Ganesh Geymeier (sax) & Domi Chansorn (dr)

Lange Zeit bevor Walt Disney überhaupt geboren wurde, entstanden die frühesten Zeichentrickfilme. Wir zeigen eine Auswahl dieser Inkunabeln der Animation wie Stroboskop-Scheiben (1833), Zootrop-Streifen (1867), Reynaud-Praxinoskop (1878), Mareys Streifen (1889) und chromolithografische Filme (1897).

Vertont werden diese hypnotisch-verspielten Urfilme von Thee Magickal Weapon mit Ganesh Geymeier am Tenorsaxofon und Domi Chansorn am Schlagzeug, ein Duo das sich dem musikalischen Spiritual Channelling verschrieben hat.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 8. Februar 2022

Misterioso Jazz Club

Lady Trouble Sings the Blues
Evelinn Trouble (voc) & Philipp Eden (p)

Evelinn Trouble alias Linnéa Racine muss man hierzulande niemandem mehr vorstellen. Weniger bekannt sind ihre seltenen Auftritte, an denen sie Songs aus dem Great American Songbook und Klassiker aus den 60er und 70er Jahren neu interpretiert. Zusammen mit dem feinfühligen Pianisten Philipp Eden behauptet sie ihren eigenen Platz im nie versiegenden Strom der wichtigsten und einflussreichsten Jazzstandards und neuen Klassiker, irgendwo zwischen Louis Armstrong und Billie Holiday, Frank Sinatra und Chet Baker, Eartha Kitt und Nina Simone, Lee Hazlewood und Karen Dalton.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Samstag, 5. Februar 2022

Misterioso Jazz Club am Samstag
In Zusammenarbeit mit dem Jazzclub Moods und dem IOIC – Institute of Incoherent Cinematography

The Great White Silence 
Herbert G. Ponting (UK 1924, 107 min)

Phil Minton Quartet
Phil Minton (voc, tr), John Butcher (ts, ss), Veryan Weston (p) & Roger Turner (dr)

Der aussergewöhnliche, herzzerreissende offizielle Bericht über Kapitän Scotts legendäre letzte Expedition zum Südpol wurde vom BFI National Archive vollständig restauriert und auch die raffinierte Farbgebung des Films wurde wieder eingeführt. Die fremdartige Schönheit der Landschaft wird auf dramatische Weise zum Leben erweckt und zeigt die Welt der Expedition in brillanten Details. Nach dem tragischen Ausgang der Antarktis-Expedition widmete der Kameramann Herbert G. Ponting den Rest seines Lebens der Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Grossartigkeit der Antarktis und der Heldenmut der Expedition nicht in Vergessenheit geraten. Die Bilder, die er einfing, haben seither die Fantasie zahlloser Abenteurer beflügelt.

Mit über einem halben Jahrhundert Bühnenerfahrung als Stimmkünstler der freien Form ist Phil Minton (1940) der unbestrittene Referenzpunkt, wenn es um frei improvisierte Stimmkunst jenseits von Worten und Begriffen geht. Nur selten tritt er auch als Bandleader auf und genau diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil seine drei etwas jüngeren Mitmusiker John Butcher (1954), Veryan Weston (1950) und Roger Turner (1946) nicht weniger legendär sind. Einen besseren Einblick in die lebendige Urgeschichte der freien Improvisation in London gibt es nicht.

Achtung: Der Abend findet im Jazzclub Moods statt. Es gilt die 2G-Regel. Die Platzzahl ist beschränkt. Wir empfehlen, den Vorverkauf zu nutzen.

Türe 19:30 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 1. Februar 2022

Misterioso Jazz Club

Werckmeister
Markus Eichenberger (cl), Carl Ludwig Hübsch (tba), Philip Zoubek (synth) & Etienne Nillesen (dr)

Der Name Werckmeister bezieht sich auf den Musiker und Musiktheoretiker Andreas Werckmeister, welcher im Jahr 1691 seine Schrift „Musicalische Temperatur“ veröffentlichte und damit eine neue Stimmung der Instrumente ermöglichte. Im gemeinsamen Spiel treten die Unterschiede des internationalen Quartetts aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Holland in den Hintergrund und es entsteht eine ausgeprägt klangliche, feinfühlige Musik. Sie öffnet den Hörenden ungewohnt vielfältige Temperierungen der improvisierten Musik. Ihre neue CD «Musik» erschien auf dem portugiesischen Label Creative Sources.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 27. Januar 2022

Der Grosse Bär

Yumi Ito (voc), Saadet Türköz (voc), Manuel Mengis (tp), Bernhard Bamert (tb), Valerio Lepori (tb), Peter Landis (ss), Lino Blöchlinger (as), Sebastian Strinning (ts), Roberto Domeniconi (p, synth), Flo Götte (eb, synth) & Luca Ramella (dr)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 25. Januar 2022

Misterioso Jazz Club

Chansorn-Stocker-Hnatek
Domi Chansorn (dr), Nicolas Stocker (dr) & Arthur Hnatek (dr)

Mit Domi Chansorn, Nicolas Stocker und Arthur Hnatek treffen drei jüngere Schlagzeuger aufeinander, die seit einigen Jahren weit über die Zürcher Szene hinaus prägend sind. Wenn man sie in der Regel jeweils einzeln in diversen kleineren und grösseren Bands und Formationen zu hören kriegt, kommen sie hier erstmals als eigenständiges Schlagzeugtrio zusammen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 18. Januar 2022

Misterioso Jazz Club

Vera Kappeler spielt Thelonious Monk
Trockene Landschaft, stampfender Blues, leerer Saloon, Jahrmarkt und Karussell, Blick aus Pannonicas’ Villa, Geräusche von fern, Möwen und Schiffe auf dem Hudson, Eisenbahn-Sog, schepse Tänze, swingende Märsche, Monk als Geist, weihnächtliche Schlaflieder… Vera Kappeler begeistert sich seit ihrer Jugend für die Musik des bahnbrechenden Jazzpianisten und -komponisten Thelonious Monk. Ihre neue, auf dem Berner Label ANUK erschienene Klavier-Solo-Album „M: Monk“ ist eine persönliche Hommage an einen eigenwilligen Meister der Reduktion.

Chien Mon Ami
Die Musik von Chien Mon Ami aus La Chaux-de-Fonds bewegt sich zwischen Klangexperimenten und melodischem Pop. Das Cello von Naomi Mabanda lädt die Synthesizer von Tenko zum Schnurren ein und trifft auf einige schwingende Bässe, die von einzigartigen Rhythmusmaschinen und surrealistischen Texten unterstützt werden. Aussergewöhnliches Konzert anlässlich der Veröffentlichung ihres Albums auf dem Zürcher Label BlauBlau Records.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 11. Januar 2022

Misterioso Jazz Club

Gamut meets Impakt
Marina Tantanozi (fl), Silvan Schmid (tr), Tobias Pfister (ts), Salim Javaid (ts, as, ss), Miao Zhao (bcl), Nathan Bontrager (vcl), Tizia Zimmermann (acc), Philip Zoubek (synth), Philipp Eden (p) & Shiau-Shiuan Hung (dr)

Nachdem das Gamut Ensemble im Rahmen eines musikalischen Austausches mit dem Impakt-Kollektiv im Mai in Köln zu Besuch war, gibt es nun eine Weiterführung dieser Zusammenarbeit. Für die Schweizer Ausgabe werden die zehn Musikerinnen und Musiker eine im Frühjahr 2021 entstandene kollektive Komposition weiterentwickeln und im Misterioso Jazz Club zum Besten geben.

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Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr