Vergangene Events 2024

Dienstag, 19. November 2024

Misterioso Jazz Club

Hausquartett
Christoph Baumann (p), Christoph Grab (sax), Hämi Hämmerli (b) & Tony Renold (dr)

Das Schweizer „Hausquartett“ ist ein über die Jahre zusammengewachsenes, hochflexibles Ensemble, das von lyrischen Zwischentönen bis hin zu explosivem Groove die ganze Klang-Palette des zeitgenössischen Jazz aus dem Effeff beherrscht und auf ganz persönliche Art und Weise einsetzt. Eine kompakte Band, die starke Stimmen der Schweizer Jazzszene vereinigt, ohne sie dem Kollektiv unterzuordnen und doch aus einem Guss daherkommt. Der Charme und die Frische dieser Band, ihre lustvolle und intelligente Interaktion, die sich nicht als musikalisches Hin-und-her, sondern als gemeinsames Gestalten der musikalischen Erzählung versteht, machen diese Band zu einem leuchtenden Beispiel dafür, dass der Jazz lebendiger ist, denn je.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 12. November 2024

Misterioso Jazz Club

Manhatta
Charles Sheeler & Paul Strand (US 1921, 12 min)

Twenty-Four Dollar Island
Robert J. Flaherty (US 1927, 14 min)

Skyscraper Symphony
Robert Florey (US 1929, 9 min)

In the Street
James Agee & Helen Levitt & Janice Loeb (US 1948, 17 min)

Bolts of Lace
Gessica Zinni alias Taimashoe (elec, voc) & Vivian Wang (elec, voc)

New York City Symphonies

Die Stadtsymphonie ist ein hybrides Dokumentar- und Experimentalfilme umfassendes Filmgenre, das in den 1920er Jahren entstand und Szenen des modernen Lebens in der Grossstadt widerspiegelt. Dabei kommt New York, dem Inbegriff der Metropole schlechthin, eine zentrale Bedeutung zu. Wir zeigen vier bekannte und weniger bekannte Beispiele, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven der Stadt annähern, die bekanntlich nie schläft. Die Bandbreite reicht vom ersten US-amerikanischen Avantgardefilm «Manhatta» (1921), einer gemeinsamen Arbeit des Kunstmalers Charles Sheeler und des Fotografen Paul Strand, bis hin zu «In the Street» (1948), einem urbanen Dokumentarfilm von James Agee, Helen Levitt und Janice Loeb, der sich auf die Kinder der Upper East Side konzentriert und die Energie der New Yorker Strassen mit Szenen unverfälschter sozialer Interaktion einfängt.

Vertont werden diese dokumentarischen Experimental- und experimentellen Dokumentarfilme vom Duo BOLTS OF LACE, das berauschende musikalische Formen und Synapsen hervorbringt, von hyperschwerer bis zu gesättigter klanglicher Laune, von dunkler Ambient-Seligkeit bis zu einem elektronischen Sturm, von jenseitiger Farbdurchtränkung bis zu zerfetzten Grooves. Gessica Zinni alias Taimashoe überrascht immer wieder mit ihren ekstatischen Ideen und ihrer lebendigen Spielfreude. Vivian Wang kommt vom experimentellen Rock und ist heute als Solo-Noise-Musikerin und Klangkünstlerin tätig und arbeitet mit Multimedia-Formaten. Erwarten Sie einen Strange Impro Clash voller funkelnder Lärmwände mit wild-freien Gesängen und Bassbeats, begleitet von schrägen Melodien und trippigen Synthie-Heulern.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 5. November 2024

Misterioso Jazz Club

Sophie Agnel & Michael Zerang
Sophie Agnel (p) & Michael Zerang (dr, perc)

Die französische Pianistin Sophie Agnel versteht es, den Flügel in einen lebendigen und vibrierenden Organismus zu verwandeln. Klassisch ausgebildet und dem Jazz entflohen, nähert sie sich ihrem Instrument aus allen klanglichen Blickwinkeln und betrachtet es als einen poetischen Lieferanten anamorpher Texturen und als ebenbürtigen musikalischen Partner. Der Schlagzeuger und Perkussionist Michael Zerang aus Chicago, ein Amerikaner der ersten Generation assyrischer Abstammung, ist seit fast 50 Jahren als Musiker, Komponist und Produzent tätig und konzentriert sich auf improvisierte Musik, Free Jazz, zeitgenössische Komposition und experimentelles Theater. Wenn Sophie Agnel und Michael Zerang im Duo aufeinandertreffen, schreiten sie langsam voran und es passiert trotzdem viel – vom Minimalismus sind sie weit entfernt. Auch wenn sich das Duo vorwiegend in einem ätherischen Rahmen bewegt, ist es durchaus auch in der Lage, einen fröhlichen Tumult zu erzeugen.

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DJ Sniff
Takuro Mizuta Lippit (turntables)

Takuro Mizuta Lippit alias DJ Sniff ist ein Musiker und Kurator im Bereich der experimentellen elektronischen Kunst und improvisierten Musik. Seine Arbeit basiert auf einer besonderen Praxis, die DJing, Instrumentendesign und freie Improvisation miteinander verbindet. Im Laufe der Jahre hat er mit Evan Parker, Otomo Yoshihide, Koichi Makigami, Jaap Blonk, ErikM, Tarek Atoui, Ken Ueno, Senyawa etc. zusammengearbeitet. Im Misterioso Jazz Club tritt er solo auf.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 31. Oktober 2024

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen. Folgende Musikerinnen und Musiker sind regelmässig mit dabei:

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss), Lino Blöchlinger (as), Sebastian Strinning (ts), Manuel Mengis (tr), Valerio Lepori (pos), Gabriel Wicki (synth), Flo Götte (b, synth) & Roberto Domeniconi (p, synth) & Luca Ramella (dr)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 29. Oktober 2024

Misterioso Jazz Club

Flo Stoffner solo
Flo Stoffner (Gitarre)

Der Zürcher Flo Stoffner ist unverwechselbar und einzigartig in seiner Art, Gitarre zu spielen. Eine Dekonstruktion des Gitarrenspiels, die als „eine Art Autopsie des Gitarrensounds“ bezeichnet wurde. Solo oder in Zusammenarbeit mit Musikern wie Paul Lovens, Rudi Mahall, Dieb13, Don Malfon, John Butcher, Chris Corsano oder Hans Koch, aber auch der Spoken-Word-Künstlerin Anna Frey, ist er zu einer der herausragenden Figuren der europäischen Improvisationsszene geworden. Ebenso vorausschauend wie rückwärtsgewandt hält er die Fahne des Instant Composing hoch und beweist immer wieder, wie lebendig, überraschend und aktuell die Tradition der freien Improvisation heute ist.

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Konk Pack
Tim Hodgkinson (lap steel g, elec, cl), Thomas Lehn (synth) & Roger Turner (dr, perc)

Konk Pack ist ein Hardcore-Trio mit den Weltklasse-Improvisatoren Tim Hodgkinson an der Lap Steel Guitar, Thomas Lehn am analogen Synthesizer und Roger Turner am Schlagzeug. Alle drei Mitglieder improvisieren seit Jahrzehnten mit Musikern wie Lol Coxhill, Cecil Taylor, Tom Cora, Alan Silva, Evan Parker, Marcus Schmickler, Fred Frith, Charles Gayle und vielen anderen. Die Art und Weise, wie sie zusammen improvisieren, ist wie ein Bienenschwarm oder ein Fischschwarm (manchmal Piranhas). Dies ist keine intellektuelle Musik. Aus losen Geräuschkonglomeraten schallt ein schwerer, rockiger Swing. Ihre Musik ist eine Übung in extremer Dynamik, die von raumgreifenden und halbstarren Klangstreifen bis hin zu vollen Angriffen reicht, die Türen zu riesigen statischen Flutwellen öffnen, die direkt auf das Publikum einprasseln.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 22. Oktober 2024

Misterioso Jazz Club

Visser/Weiss
Jeroen Visser (elec) & Sandra Weiss (as, fg)

Der in Holland geborene Multiinstrumentalist Jeroen Visser gehört seit seinem Umzug in die Schweiz zur hiesigen Musikszene. Rastlos begibt er sich von einem Feld ins andere, sei es als Pianist oder Saxophonist – obwohl die richtige Bezeichnung für ihn wohl Musikforscher wäre. Die in Südafrika geborene Sandra Weiss studierte Saxofon in Boston und Zürich sowie Fagott in Luzern und spielte in unzähligen klassischen Orchestern, Jazzformationen und experimentellen Musikprojekten in aller Welt. Ihre Musik konzentriert sich auf die Erforschung aller möglichen und unmöglichen Klänge und Geräusche auf dem Saxofon und Fagott.

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Sanz/Punkt
Luis Sanz (elec) & Noah Punkt (g)

Sanz/Punkt ist ein klanglicher Organismus, in dem sich die Sounds von Noah Punkts Gitarre mit den digitalen Strömen von Luis Sanz verflechten. Gemeinsam permutieren sie die Grenzen zwischen Organischem und Synthetischem und erschaffen Klanglandschaften, die zwischen dem Virtuellen und dem Hyperrealen pulsieren. Ihre Performance lässt sowohl Chaos als auch Minimalismus entstehen – eine Kollision aus elektrischen Wellen und greifbarem Klangmaterial, die eine Sphäre kreiert, in der das Greifbare und das Digitale sich entwirren und zu einer einzigen, fliessenden Existenz verschmelzen.

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La Fête espagnole
Germaine Dulac (FR 1920, 26 min, Fragment)

Visser/Weiss/Sanz/Punkt
Jeroen Visser (elec), Sandra Weiss (as, fg), Luis Sanz (elec) & Noah Punkt (g)

Zwei Männer duellieren sich mit dem Messer um die schöne Soledad, eine ehemalige Bewohnerin eines Tanzhauses, die sich schliesslich für einen Dritten, den jungen Juanito, entscheidet…

Louis Dellucs Drehbuch für La Fête espagnole mischt fiktionale und dokumentarische Bilder und bietet eine narrative Struktur, in der die Aufnahmen wie Bilder beschrieben werden und die abwechselnde Montage eine sorgfältige Ausarbeitung des Textes darstellt. Dieses Drehbuch ist sowohl ein Leitfaden für die Restaurierung als auch eine ihrer Schwierigkeiten. Die wiederentdeckten Aufnahmen geben uns ein Verständnis für diese romantische Tragödie, in der Liebe und Tod eng mit erschütternder Gewalt verbunden sind.

Türe 20 Uhr | Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 15. Oktober 2024

Misterioso Jazz Club

De brug
Joris Ivens (NL 1928, 16 min)

Fragment nul uur nul
Andor von Barsy, Simon Koster & Otto van Neijenhoff (NL 1928, 6 min)

Hoogstraat
Andor von Barsy (NL 1929, 11 min)

Kristallen in kleur
Jan Cornelis Mol (NL 1927, 10 min)

Cirera-Brice
Albert Cirera (ts) & Olie Brice (b)

De Nederlandsche Filmliga

Die Überwindung natürlicher Hindernisse ist ein fester Bestandteil des niederländischen Alltags. Dämme, Deiche und Kanäle, von Menschenhand geschaffene Konstruktionen, stehen in Symbiose mit der Natur. Der absolute Film von Joris Ivens ist eine Studie über den reinen Blick und den dynamischen Schnitt, Andor von Barskys Filme spielen mit der Form der Städtesymphonie und die ursprünglich wissenschaftlich gedachte Studie von Jan Cornelis Mol führt den Film schliesslich vollends ins Gebiet der Abstraktion.

Vertont werden die vier Filme vom spanischen Saxophonisten Albert Cirera und dem englischen Kontrabassisten Olie Brice. Cireras Spiel ist eine Klangskulptur in ständiger Verwandlung. Als wäre er ein Bildhauer des Ätherischen, formt er jeden Klang mit verschiedenen Techniken und Geräten, als wäre er Materie. Olie Brice wiederum bringt den ganzen Körper seines Basses zum Singen. Er hat die Fähigkeit, eine fraktale Linie zu spielen, die so zielgerichtet ist wie die der grossen Jazz-Bassisten, aber in einem völlig abstrakten Rahmen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 8. Oktober 2024

Misterioso Jazz Club

Hanna Schörken solo
Hanna Schörken (voc)

Die deutsche Stimmkünstlerin Hanna Schörken ist eine Improvisatorin mit einem unbändigen Drang, das Unbekannte und die natürlichen Effekte und Möglichkeiten ihrer Stimme zu erkunden. Sie kombiniert einen wilden, sensiblen, heftigen und wortbezogenen Ansatz und ist in den letzten Jahren zu einer bedeutenden Stimme in der Szene geworden. In ihren freien Improvisationen taucht sie tief in eine emotionale Landschaft ihrer Stimme ein: neugierig und ohne Angst vor Stille oder Chaos. Sie schafft Voice Paintings, die die Grenzen von Geräusch, Wort und Klang ausloten. Inspiriert von frühen Arbeiten der serbischen Performancekünstlerin Marina Abramović werden auch in Hanna Schörkens Stimmperformances Grenzen bewusst überschritten und Bezüge zu spirituellen und politischen Dimensionen hör- und sichtbar.

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en un lugar en este mundo
Amarela Records 2024

Elisa Arciniegas & Peter Cusack
Elisa Arciniegas (vla, voc) & Peter Cusack (g, elec)

Peter Cusack ist ein Urgestein der britischen Experimentalszene. Bekannt von den drei genre-sprengenden Alben mit seiner legendären Gruppe Alterations mit Steve Beresford, David Toop und Terry Day (1977-86), widmete er sich seit den 1990ern vorwiegend der Arbeit mit Field Recordings. Er interessiert sich besonders für den Klang der Umwelt und akustische Ökologie. Er hat die Klangeigenschaften von Gebieten wie dem Baikalsee, Sibirien und den Ölfeldern in Aserbaidschan untersucht und geht der Frage nach, wie sich Klänge mit der Migration von Menschen und dem technologischen Wandel verändern. Gemeinsam mit der kolumbianischen Violistin und Sängerin Elisa Aciniegas ist nun ein neues Album entstanden, in dem Free Songs und Soundscapes auf immer wieder neue unerwartete Weise zusammenfinden.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Mittwoch, 2. Oktober 2024

Misterioso Jazz Club am Mittwoch

Stevens-Fonda-Ulrich
Michael Jefry Stevens (p), Joe Fonda (b) & Dieter Ulrich (d)

Vor rund 25 Jahren lernten sich der damals in New York beheimatete Pianist Michael Jefry Stevens und der Zürcher Schlagzeuger Dieter Ulrich an einer Session kennen und es war Liebe auf den ersten Ton. Seither haben sie in mindestens sechs Bands gespielt. Dass früher oder später auch Michaels engster musikalischer Freund, der Bassist Joe Fonda zu diesem Zweigespann stossen würde, war klar. Mittlerweile spielen Ulrich und Fonda seit vielen Jahren ebenfalls in unterschiedlichen Formationen zusammen, aber das Herz dieser Verbindung blieb immer dieses Trio.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 1. Oktober 2024

Misterioso Jazz Club im Moods

Chicago
Frank Urson (US 1927, 103 min)

Satoko Fujii Quartet
Satoko Fujii (p), Natsuki Tamura (tr), Takeharu Hayakawa (b) & Tatsuya Yoshida (dr)

Moral in Zeiten des Jazz Age

Roxy Hart ist sexy, jazz-loving und dressed to kill. Sie hat einen vernarrten, gutaussehenden Ehemann und eine goldgierige Affäre mit einem andern, der bezahlt und bezahlt, zuletzt mit seinem Leben. Als Roxie wegen Mordes vor Gericht steht, nimmt sie sich einen Anwalt, der zugleich Sprachrohr der Mafia und PR-Agent ist. Sie gerät in die Schlagzeilen und das Theater im Gerichtssaal nimmt seinen Lauf. Diese satirische Geschichte über Sex und Mord ist eine unterhaltsame Mischung aus Humor und Melodrama und zugleich eine scharfe Kritik am Schundjournalismus. Obwohl Frank Urson als Regisseur zeichnete, handelt es sich im Wesentlichen um das Werk von Cecil B. DeMille, der es offenbar für unangemessen hielt, die volle Anerkennung für diese zynische und weltliche Geschichte zu erhalten, während sein religiöses Spektakel THE KING OF KINGS noch in den Kinos lief.

Vertont wird der Film vom Satoko Fujii Quartet mit Satoko Fujii am Piano, Natsuki Tamura an der Trompete, Takemura Hayakawa am E-Bass und Tatsuya Yoshida am Schlagzeug. Das Quartett hat letztes Jahr nach einer Pause von 15 Jahren wieder zusammengefunden und begeisterten Anklang gefunden: “Die Rhythmusgruppe treibt die Musik in halsbrecherischem Tempo voran und verleiht ihr manchmal eher ein rockiges als ein boppiges Gefühl, oder etwas dazwischen. Fujiis Kompositionen sind wunderbar komplex, mit Rhythmus- und Tempowechseln, langen Unisono-Linien und brillant dichten Arrangements. Sowohl Fujii als auch Tamura sind in ausgezeichneter Form. Diese Musik hat einen sehr freien Charakter, aber die Disziplin und das Können der vier Musiker zeigt sich am besten in den Übergängen zwischen den improvisierten und den arrangierten Momenten.”

Der Anlass findet im Moods statt:
https://www.moods.ch/

Türe 19:30 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 26. September 2024

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen. Folgende Musikerinnen und Musiker sind regelmässig mit dabei:

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss), Lino Blöchlinger (as), Sebastian Strinning (ts), Manuel Mengis (tr), Valerio Lepori (pos), Gabriel Wicki (synth), Flo Götte (b, synth) & Roberto Domeniconi (p, synth) & Luca Ramella (dr)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 24. September 2024

Misterioso Jazz Club

Le Royaume des fées
Georges Méliès (FR 1903, 17 min)

Le Voyage de Gulliver à Lilliput et chez les géants
Georges Méliès (Fr 1902, 5 min)

Le Voyage à travers l’impossible
Georges Méliès (Fr 1904, 21 min)

Kristina Warren solo
Kristina Warren (concertina, elec)

Die Frame für Frame von Hand kolorierten frühen Filme von Georges Méliès wie das Feenmärchen «Le Royaume des fées» sind ein einzigartiges barockes visuelles Spektakel, in dem der französische Grossmeister des frühen Kinos den Gipfel seiner Vorstellungskraft erreicht.  «Le Voyage à travers l’impossible» wiederum ist eine Parodie auf die wissenschaftliche Reiseliteratur seiner Zeit, in der eine geographische Gesellschaft mit dem beredten Namen „Institut de géographie incohérente“ eine Weltreise in Angriff nimmt, die alle bisherigen Expeditionen der gelehrten Welt hinsichtlich Vorstellung und Fantasie übertreffen soll.

Vertont werden die gut 120 Jahre alten Filme von der US-amerikanischen Klang- und Performance-Künstlerin, Instrumentenbauerin und Komponistin Kristina Warren, die mit selbst entworfenen zeitgenössischen Audiowerkzeugen elaborierte Orchestrationen erschafft, die sowohl präzise als auch unvorhersehbar sind und die auch schon als eine Kombination aus dem Synthetischen mit dem zutiefst Menschlichen bezeichnet wurden.

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QOA
Nina Corti (elec)

Die argentinische Klangkünstlerin QOA arbeitet mit dem Zuhören als Werkzeug, um uns auf die Umgebung und unser eigenes Wesen einzustimmen, und verweist dabei auf die Materialität des Klangs als eine schwingende Existenz, die die Luft um uns herum einnimmt, sich bewegt und durch sie hindurchgeht. Sie erzeugt ausgedehnte körperliche Erfahrungen des Zuhörens. Ihr Klang reicht von minimalen Frequenzen natürlicher Umgebungen, Live-Sampling natürlicher akustischer Objekte wie Steine und Äste, Drones, gesprochenen Worten, prozessierten Field Recordings, Synthese und rhythmischen spektralen Faltungen und schafft so eine erweiterte Hörerfahrung, die zum Eintauchen in eine schwebende Zeit einlädt.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 17. September 2024

Misterioso Jazz Club

Tizia Zimmermann solo
Tizia Zimmermann (acc)

Von kaum hörbaren Geräuschen, leisen Schwebungen, dem Atmen des Balges bis hin zu wuchtigen, vollen Klängen und nervösen, eckigen Sounds ist im energetischen Spiel der Akkordeonistin alles zu finden. Improvisatorisch beleuchtet sie ihr Instrument von verschiedenen Seiten. Teils stehen die Klänge nackt im Raum, teils werden sie übereinandergelegt und geschichtet, bis es orchestral klingt. Sparsamkeit stellt sie dem Überfluss, Kontrolle dem Kontrollverlust gegenüber.

Pierre Favre & Philipp Schaufelberger
Pierre Favre (dr) & Philipp Schaufelberger (g)

Pierre Favre befreite das Schlagzeug aus der Rolle des Rhythmussklaven und öffnete es hin zur Melodie und zur Klangmalerei. Wenn er im Duo auf den E-Gitarristen Philipp Schaufelberger trifft, begegnen sich zwei Gleichgesinnte, die beide das Musizieren auch als Spiel mit Klangfarben begreifen, und diese dürfen auch ganz dünn aufgetragen sein. Pierre Favre ist der dunkle Grundierer voll rhythmischer Kraft. Philipp Schaufelberger spielt seine spröden, aber wohlgesetzten Linien. Die beiden gestalten Klangräume und erschaffen sich eine Geografie mit schrofferen und weicheren Morphologien, aber auch feinen Atmosphären und Nuancen. Das klug Dosierte und Transparente den Ton angibt. Das Duo agiert aus einer Leichtigkeit heraus, in der Kraftmeiereien und Sperrigkeiten ganz natürlich auf der Strecke blieben. In den Farbwerkstätten der beiden Klangmaler konnten andere Qualitäten wie Reduktion, Sensibilität und eine neugierige Unbeschwertheit gedeihen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 10. September 2024

Misterioso Jazz Club

Face to Face
Jürg Solothurnmann (as, ss) & Josep-Maria Balanyà (p)

Der Schweizer Jürg Solothurnmann und der Katalane Josep-Maria Balanyà kennen sich vom WIM-Improvisationsorchester „Oxymoron“ der späten 90er Jahre. In jüngster Zeit entstand die Idee, im Duo zu spielen. Balanyà entwickelte über die Jahre eine originelle reiche Improvisationsweise – mit gleichem Witz und gleicher Kraft wie sein Dirigieren, aber auch mit Subtilität. Ähnlich wandelte sich Solothurnmanns Ausdruck von den Anfängen im Rhythm & Blues und Bebop über Folk- und New Jazz zu einem eigenen offenen und expressiven Stil. Wenn die beiden heute zusammen improvisieren, ist alles möglich. Die manchmal turbulent freien Kreationen können die verschiedensten Stile berühren und verleugnen den Jazzhintergrund nicht. Bei der Wahl zwischen Möglichkeiten besteht totale Freiheit und kein Zwang irgendetwas zu vermeiden, auch nicht Melodisches und Groovendes.

Mira / Jungck / Kahn
Mira Louise (voc, elec) , Lua Jungck (elec) & Jason Kahn (elec)

Mira / Jungck / Kahn trafen sich musikalisch zum ersten Mal bei einem Konzertabend in der Roten Fabrik Zürich im Sommer 2023. Mit den gemeinsamen Elementen der elektronischen und digitalen Synthese und Manipulation suchen Mira Louise, Lua Jungck und Jason Kahn gemeinsam nach neuen Räumen und Verortungen in der Musik. Dabei spielen sie mit Unbehagen, Schmutz, Distanz und roher Energie. Die klanglichen Ursprünge der physischen Stimme, des analogen Synthesizers und des digitalen Samplings verschwimmen und bilden Collagen und komplexe Obertonstrukturen. Mira / Jungck / Kahn erforschen die kollektive Erzählung und ihre unterschiedlichen Herangehensweisen an elektronische Musik, indem sie dreidimensionale Körper, komplexe Rhythmen und ihre eigene persönliche Sprache formen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 3. September 2024

Misterioso Jazz Club

Saadet Türköz & Martina Berther
Saadet Türköz (voc) & Martina Berther (b)

Saadet Türköz wurde von den unterschiedlichsten Musiktraditionen beeinflusst: Sie verinnerlichte die Volkslieder ihrer Grosseltern, die aus Kasachstan in die Türkei fliehen mussten, und interessierte sich schon früh für die Musik Indiens, Zentralasiens und des arabischen Kulturraums. In ihrer Musik treffen diese verschiedenen Traditionen mit dem Blues, der europäischen und amerikanischen Avantgarde und dem Free Jazz zusammen. Martina Berther wiederum ist eine der vielseitigsten E-Bassistinnen der Schweizer Musikszene. Ihr musikalisches Spektrum reicht von Pop, Jazz, Punk und Noise bis hin zu experimenteller Musik und freier Improvisation. Sie tourt international mit ihrem Duo Ester Poly (mit Béatrice Graf), der Band AUL, solo als Frida Stroom oder mit der Sängerin Sophie Hunger. Im Misterioso Jazz Club treffen die beiden Trägerinnen des Schweizer Musikpreises zum ersten Mal im Duo aufeinander.

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Douro, Faina Fluvial
Manoel de Oliveira (PT 1931, 19 min)

Luciana Rizzo
Luciana Rizzo (dr, voc, elec)

Mit diesem Film legte Manoel de Oliveira mit 22 Jahren den Grundstein für seine an Facettenreichtum kaum überbietbare 80-jährige Karriere als Regisseur, bevor er 2015 im Alter von 106 Jahren verstarb. Der Film stellt ein Portrait seiner Heimatstadt Porto und des täglichen Lebens dar, das sich entlang des Flusses Douro abspielt. Das rasante Wechselspiel der Einstellungen sowie die Montagetechnik übernimmt er von seinen grossen Vorbildern Cavalcanti, Ruttmann und Vertov. Anders als diese zielt er aber weniger darauf ab, das Entfremdende und Mechanische des Grossstadtlebens aufzudecken, sondern versucht gerade das Menschliche des Arbeitsalltags hervorzuheben.

Die argentinische Klangkünstlerin, Schlagzeugerin und Sängerin Luciana Rizzo hat diesen Frühling anlässlich einer Residenz bei Sonoscopia in Porto eine Audiodokumentation des Flusses Douro erstellt. Field-Recordings der Klanglandschaften des Flusses, seiner Geschichte und Interviews mit Menschen, die dem Fluss verbunden sind. Der Douro wird als lebendiges Wesen verstanden, mit verschiedenen Stimmen, menschlichen und nicht-menschlichen, die mit ihm und seiner Umgebung koexistieren und interagieren. Dieses Material bildet die Ausgangslage für die Live-Vertonung des Stummfilmes.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 30. Mai 2024

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen. Für die letzte Ausgabe vor der Sommerpause kommen folgende Musikerinnen und Musiker zusammen:

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss), Lino Blöchlinger (as), Sebastian Strinning (ts), Manuel Mengis (tr), Valerio Lepori (pos), Gabriel Wicki (synth), Flo Götte (b, synth) & Roberto Domeniconi (p, synth) & Luca Ramella (dr)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Mittwoch, 22. Mai 2024

Ayler Records Label Night

Deschepper-Akchoté
Philippe Deschepper (g) & Noël Akchoté (g)

Zwei der hochgelobtesten französischen Gitarristen und Improvisatoren der 90er Jahre, Philippe Deschepper und Noël Akchoté, die eine Generation auseinander liegen, haben als Sidemen in einigen derselben Bands gespielt, jedoch nie gleichzeitig. Sie haben auch nie zusammen eine Platte aufgenommen. Nur ein einziges Mal standen sie gemeinsam auf der Bühne. Jeder ging seinen eigenen Karriereweg und spielte danach in unterschiedlichen musikalischen Zirkeln, verfolgte und bewunderte aber über all die Jahre hinweg die Arbeit des anderen.

Es hat fast 30 Jahre gedauert, bis die Idee reif war, endlich als Duo zusammen zu spielen. Im Mai widmen sie dieser Zusammenarbeit ein Album, welches sie in Zürich aufnehmen. Zwischen den Sessions präsentieren sie uns ein ausgewähltes Repertoire von Liedern gemeinsamer ehemaliger Kollegen oder solchen, die ihnen beiden gefallen (wie Henri Texier, Steve Swallow, Paul Motian oder Ornette Coleman, um nur einige zu nennen), zusammen mit ihren eigenen Kompositionen und Improvisationen. Ein französischer Gitarrenabend der Extraklasse!

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Freitag, 3. Mai 2024

Der Grosse Bär

Zwei Abende mit dem zirkumpolaren Jazzorchester

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Lino Blöchlinger (bs, ts), Sebastian Strinning (ts), Manuel Mengis (tr), Valerio Lepori (pos), Gabriel Wicki (synth), Flo Götte (synth) & Roberto Domeniconi (p, synth)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 2. Mai 2024

Der Grosse Bär

Zwei Abende mit dem zirkumpolaren Jazzorchester

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Lino Blöchlinger (bs, ts), Sebastian Strinning (ts), Manuel Mengis (tr), Valerio Lepori (pos), Gabriel Wicki (synth), Flo Götte (synth) & Roberto Domeniconi (p, synth)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 30. April 2024

Misterioso Jazz Club

Aya Metwalli
Aya Metwalli (voc, elec)

Aya Metwalli ist eine ägyptische Sängerin, Improvisatorin und Komponistin, die sich besonders auf den mikrotonalen arabischen Maqam-Gesang versteht. Aya, die von The Guardian als „musikalisches Rätsel“ und von Pitchfork als Musikerin beschrieben wird, die „eine fesselnde Art von Anti-Pop“ geschaffen hat, verwendet analoge Synthesizer, um düstere Texturen und seltsame, beunruhigende Klanglandschaften zu erzeugen, die die Ankunft eines Sensenmannes ankündigen, der niemals kommt. Sie singt wie eine Frau in einem Totenklagegesang, der stark von traditionellen arabischen Liedern beeinflusst ist, und verbindet das Schwüle mit dem Makabren und verbindet Lärm mit Melodie.

Antoine Läng
Antoine Läng (voc, Maultrommel)

„Idiophasies – ces gestes qui ne se répètent que pour mieux m’échapper“ (Idiophasien – diese Gesten, die nur wiederholt werden, um mir zu entkommen) für präparierte Maultrommel baut auf den Veränderungen auf, die durch Wiederholung, Erschöpfung und Unbeholfenheit bei der Ausführung identischer Gesten hervorgerufen werden, bis hin zur Entfaltung von Klängen, die in ihrer eigenen Modulation, Länge, Dauer, ihrem harmonischen Verlauf und ihrer Fragilität divergieren. Die Stimme und der Atem teilen sich denselben Mund mit der Maultrommel, und in ihren Experimenten beziehen sie sich sowohl auf die traditionellen Verwendungen des Instruments als auch auf zeitgenössischere Erkundungen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Montag, 29. April 2024

“Horse Sings from the Cloud” – #guerillaclassics-Listening Session

LISTEN

DANCING BREATH

LISTEN

LONG SOUND

SOUND LONG

BREATHE LONG

LISTEN

In ihrer Komposition “Horse Sings from the Cloud” aus dem Jahr 1982, die auf einem gleichnamigen eigenen Gedicht basiert, horcht die amerikanische Komponistin Pauline Oliveros den Tönen ihres Akkordeons nach, bis sie das Bedürfnis verspürt, sie zu ändern. Es handelt sich um eine ihrer frühen textbasierten Kompositionen, aus denen sie im Laufe der 1980er-Jahre im Dialog mit zahlreichen Weggefährt*innen Konzept und Praxis des «Deep Listening» entwickelte. Auf diesem Weg rückt das konzentrierte Hören von Klängen aller Art in den Fokus, in der Nachbarschaft von Meditation und Achtsamkeitspraxis – ein Abenteuer, das zu lebenslanger Entdeckung einlädt.

In dieser guerillaclassics-Listening Session stellt Aio Frei, Non-binary Sound Artist, Relational Listener, Sonic Community Organizer und aktuell Participant eines Kurses am «Center for Deep Listening», das Schaffen von Pauline Oliveros vor, das aus der gelebten Praxis zehrt. Nach kurzen gemeinsamen Übungen und Input-Blöcken spielt die Akkordeonistin Tizia Zimmermann das Stück «Horse Sings from the Cloud».

Beim Anlass handelt es sich um den Startpunkt einer Reihe von Listening Sessions, kuratiert von tracy september und Severin Kolb, in der ausgehend von faszinierenden Kompositionen aus verschiedenen musikalischen Richtungen Zugänge zum Hören entwickelt werden.

Türe 19:30 Uhr  |  Programm 20 Uhr

Dienstag, 23. April 2024

Misterioso Jazz Club

Koch-Wolfarth
Hans Koch (ss, cl, bcl) & Christian Wolfarth (perc)

Die beiden Musiker spielen seit Jahrzehnten u.a. auch häufig als Solisten. Nicht zuletzt dadurch entwickelten sie eine betörend unabhängige und eigenständige Spielweise, welche auch in diesem sporadisch auftretenden Duo voll zum tragen kommt.  Durch diese Eigenständigkeit werden musikalische Räume eröffnet, in welchen sich dichte Überlagerungen und minimalistische Fragmente, eruptive Klangfetzen und sanfte Melodiebögen zu einem grossen Ganzen fügen. Das Publikum wird auf eine Reise an Orte der Erinnerung, wie auch in neue unbekannte Landschaften mitgenommen.

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Lo bueno no es de nadie
(Was gut ist, gehört niemandem)

Federico Isasti
Federico Isasti (dr, elec, comp)

«Lo bueno no es de nadie» (Was gut ist, gehört niemandem) ist eine Klangperformance aus Schlagzeug, rezitierten Texten und interaktiver Elektronik. Das Set schlägt einen Echtzeit-Dialog zwischen dem Schlagzeuger und der argentinischen Literaturtradition des 20. Jahrhunderts vor, wobei die Elektronik als Werkzeug zur Erweiterung der verschiedenen möglichen Interaktionen zwischen Stimme und Schlagzeug eingesetzt wird. Gleichzeitig werden die mit der Stimme ihrer Autoren rezitierten Texte durch die instrumentalen und elektronischen Interventionen neu artikuliert: Der Originaltext wird zu einem hybriden Text, einzigartig und lebendig. Mit Texten von Jorge Luis Borges, Oliverio Girondo, Jorge Cafrune etc.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 16. April 2024

Misterioso Jazz Club

Kassettentaufe «organ»
Wide Ear Records

Zimmermann-Lienhard
Tizia Zimmermann (acc) & Pablo Lienhard (elec)

Obwohl die Klangerzeugung ihrer Instrumente derart unterschiedlich ist, lösen Tizia Zimmermann und Pablo Lienhard die Grenzen von akustisch und elektronisch erzeugten Klängen immer wieder auf. Manchmal verschmelzen sie zu einer, manchmal lässt das Duo die Welten aufeinanderprallen. Die beiden spielen schon lange zusammen und haben ihre eigene musikalische Sprache irgendwo zwischen Ambient, Drone, Neuer Musik und Noise gefunden. Auf dieser Tour präsentieren die beiden ihr frisch als Kassette erschienenes zweites Album «organ».

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Tantanozi-Troller-Malmendier
Marina Tantanozi (fl), Manuel Troller (g) & Tom Malmendier (dr)

Mit der Flötistin Marina Tantanozi aus Griechenland, dem Gitarristen Manuel Troller aus der Schweiz und dem Schlagzeuger Tom Malmendier aus Belgien treffen drei musikalische Charaktere aufeinander, die selbst in einer Vielzahl stilistischer Welten zuhause sind, nämlich von traditioneller nahöstlicher Musik über Jazz und Rock bis hin zur Neuen Musik. Als improvisierendes Trio treten sie hier und heute erstmals zusammen auf. Wir sind gespannt!

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr (pünktlich!)

Dienstag, 9. April 2024

Misterioso Jazz Club

Häxan – Witchcraft through the Ages
Benjamin Christensen, Antony Balch & William S. Burroughs (US 1968, 77 min)

Grabraub, Folter, besessene Nonnen und ein satanischer Sabbat: Benjamin Christensens legendärer Stummfilm «Häxan» aus dem Jahr 1922 nutzt eine Reihe dramatischer Vignetten, um die wissenschaftliche Hypothese zu erforschen, dass die Hexen des Mittelalters an der gleichen Hysterie litten wie die Psychiatriepatientinnen der Jahrhundertwende. Doch der Film selbst ist alles andere als ernst, sondern ein Hexengebräu aus Grusel, Ekel und schwarzem Humor. 1968 erstellte Antony Balch eine gekürzte 77-minütige Version des Films mit dem Titel «Witchcraft Through the Ages». Balch hatte zuvor mit William S. Burroughs an den Filmen «Towers Open Fire» (1963) und «The Cut-Ups» (1967) gearbeitet, und in dieser Version ist Burroughs‘ dramatische Erzählung zu hören, die wie eine Beschwörung in dröhnendem Monoton vorgetragen wird. Der chaotische improvisierte Jazz-Score des Westschweizer Schlagzeugers Daniel Humair für die 1968er-Version wurde von einem Quintett gespielt, in dem auch Jean-Luc Ponty an der Violine zu hören ist.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Samstag, 6. April 2024

Le String’Blö

Sebastian Strinning (ts), Lino Blöchlinger (as, bs), Roberto Domeniconi (keys), Urban Lienert (b) & Reto Eisenring (dr)

Le String’Blö bringen die rüttelnde Power der jungen Garde mit der Erfahrung von Musikern zusammen, die schon länger die Szene aufmischen. Gemeinsam kreieren sie eine Musik, die von Freiheit und Energie befeuert wird. Die Interaktionen sind dicht und heftig, gleichzeitig ist eine Übersicht am Werk, die den Musikstrom selektioniert und den Sound konzentriert hält. Die Stücke stammen von den beiden in Luzern arbeitenden Bläsern Sebastian Strinning und Lino Blöchlinger. Sie gehören zu den vielseitig präsenten Köpfen der jungen Schweizer Jazzgeneration.

Türe 19 Uhr  |  Programm 20 Uhr

Dienstag, 2. April 2024

Misterioso Jazz Club

LDL – Leimgruber-Demierre-Lehn
Urs Leimgruber (ss), Jacques Demierre (p) & Thomas Lehn (synth)

Das Trio LDL ist aus dem um Thomas Lehn zum Quartett LDP+L erweiterten Trio LDP hervorgegangen. Elemente, die bereits stil- und formbildend im Quartett mit Barre Philips wirksam gewesen sind, setzen sich in der Dreieckskonstellation des LDL-Trios fort und entfalten sich in der Gegenüberstellung der beiden Tasteninstrumente – dem akustischen Klavier und dem analogen Synthesizer, deren Klangsignale technisch wechselseitig miteinander verkoppelt sind – und der Verankerung von Urs Leimgrubers Sopransaxofon im Zentrum des Klangbildes.

Das Resultat ist eine hochentwickelte Kultur musikalischer Improvisation, deren Basis das feine, höchst sensible Aushören des Klangraumes bildet. Und der Klangraum umfasst hier sowohl das musikalische Geschehen der individuellen und kollektiven Gestaltprozesse als auch den Raum selbst, in welchem der kreative Akt stattfindet, einschliesslich seiner akustischen Beschaffenheit und der raumtransformierenden Publikumspräsenz.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 26. März 2024

Misterioso Jazz Club

Dødsdromen
Anton Ponomarev (as), Felipe Zenicola (b) & P.O. Jørgens (dr)

Dødsdromen bedeutet auf Dänisch „Todesbrunnen“, eine Stuntshow, bei der die Fahrer von Motorrädern und Miniaturautos in einem Kreis an einer senkrechten Wand entlangfahren und aufgrund von Reibung und Fliehkraft gefährliche Stunts vollführen. Der russische Saxophonist Anton Ponomarev kommt auch eher aus der Schule des „wirbelnden Tornados“ als des „Honk-n-Skronk“. Er lebt in Zürich und wird vom Bassisten Felipe Zenicola und dem ikonischen Schlagzeuger P.O. Jørgens begleitet, der unter anderem durch seine Arbeit mit Peter Brötzmann und Evan Parker bekannt ist.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 19. März 2024

Misterioso Jazz Club

Mello-Cajado-Takara
Marina Mello (harp), Vinicius Cajado (b) & Mauricio Takara (dr)

Marina Mello ist eine brasilianische Harfenistin, die in Zürich lebt. Mit ungemeiner Spielfreude hat sie sich zur Aufgabe gemacht, die Harfe und ihre unendlichen Spielmöglichkeiten zu erforschen. Der Kontrabassist Vinicius Cajado aus São Paulo verwendet traditionelle und unkonventionelle Techniken, um die Tradition neu zu gestalten und alle Grenzen zu überwinden, die in der modernen Musik geschaffen wurden, um die Bühne zu einem organischen Raum der Interaktion zu machen. Der Schlagzeuger Mauricio Takara aus São Paulo, der derzeit in Berlin lebt, hat mit vielen brasilianischen Künstlern aufgenommen, darunter Vanessa Da Mata, Sabotage und Naná Vasconcelos, aber auch mit renommierten internationalen Künstlern wie Pharoah Sanders, Archie Shepp, Yusef Lateef, Roscoe Mitchell und Bill Dixon.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 12. März 2024

Misterioso Jazz Club

TVL REC Label Night
Südamerikanisches Label für experimentelle Musik

Angeles Nebbia Mattrey García 4tet
Camilo Ángeles (fl), Camila Nebbia (ts), Joanna Mattrey (vla) & Violeta García (vcl)

TVL REC ist ein südamerikanisches digitales Label, das sich der Produktion von experimenteller und improvisierter Musik widmet. Es wurde 2017 von der argentinischen Cellistin Violeta García, dem kolumbianischen Bassisten Carlos Quebrada und dem peruanischen Flötisten Camilo Ángeles gegründet. Das Label hat mehr als vierzig Veröffentlichungen der repräsentativsten Künstlerinnen und Künstler der südamerikanischen Underground-Musikszene. Im Misterioso Jazz Club werden Violeta García und Camilo Ángeles zusammen mit der argentinischen Tenorsaxophonistin Camila Nebbia und der New Yorker Violistin Joanna Mattrey auftreten.

Türe 20 Uhr | Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 5. März 2024

Misterioso Jazz Club

Meret Siebenhaar solo
Meret Siebenhaar (p)

Meret Siebenhaars Musik klingt wie ein funkelnder Wald in den letzten Abendsonnenstrahlen. Klingt wie ein Vogel, der sich vom Wind über die Wolken tragen lässt. Klingt wie das Abtauchen in einen Ozean, wenn das Licht bricht und wohlige Dunkelheit in der Tiefe wartet. Ein präparierter Flügel reicht der Luzerner Musikerin, um solche Klangbilder zu erschaffen. Zum Einsatz kommen beispielsweise Magnete, Geodreiecke und Qi-Gong-Kugeln. Inspiriert von Philipp Glass, Sylvie Courvoisier oder The Necks entsteht eine ganze Welt entsteht um ihr Spiel, in der die Zuhörenden Klängen folgen und eigene Gedanken fliessen lassen können.

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Meta Marie Louise feat. Soweto Kinch
Manuel Engel (keys), Kevin Chesham (dr) & Soweto Kinch (as, ts, voc)

Ihre Musik sei eine Kreuzung aus Hip-Hop à la Snoop Dogg und John Cage’s «Neuer Musik», sagen die Musiker von Meta Marie Louise aus Biel Bienne. Und in der Tat treffen hier Club- und Kunstmusik auf ganz aufreizende Weise aufeinander. Wie das klingt? Manchmal ganz schön fies und hart, manchmal aber auch rauschhaft und minimalistisch. Meta Marie Louise mit Manuel Engel am Fender Rhodes, Kevin Chesham am Schlagzeug und dem britischen Rapper und Saxophonisten Soweto Kinch spielt ein dynamisches, erfinderisches Spiel mit elektronischen Klängen, abenteuerlichen Drum-Rhythmen und Rap Texten. Das hat Innovationskraft, aber auch riesigen Unterhaltungswert.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Donnerstag, 29. Februar 2024

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen.

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Lino Blöchlinger (bs, ts), Gabriel Wicki (synth), Flo Götte (synth) & Roberto Domeniconi (p, synth)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 27. Februar 2024

Misterioso Jazz Club

À propos de Nice
Jean Vigo (Frankreich 1930, 30 min)

Marmotas Dreams & Linda Vogel
Constanza Pellicci (voc), Berenice Llorens (g, elec) & Linda Vogel (harp, voc)

«À propos de Nice» konstruiert um das Motiv des Karnevals herum eine wilde, frenetische Vision einer oberflächlichen Gesellschaft im Zustand des Verfalles. Der groteske Humor der Porträts der sich auf der Promenade des Anglais tummelnden Urlauber wird durch Bilder erschütternder Armut brutal untergraben. Die unbehagliche Atmosphäre von Trägheit und Langeweile, die in lustvollem Rausch überkocht, während das sie umgebende Gefühl von Tod und Verfall geflissentlich ignoriert wird, macht diesen Film zu Jean Vigos düsterstem Werk. Er selbst sagte zu seinem mit versteckter Kamera festgehalten Totentanz von Karikaturen: „In diesem Film wird durch die Darstellung einiger grundlegender Aspekte einer Stadt eine Lebensweise auf den Prüfstand gestellt, die letzten Atemzüge einer Gesellschaft, die so sehr in ihrem Eskapismus versunken ist, dass es einem übel wird und man Sympathie für eine revolutionäre Lösung entwickelt.“

Wir zeigen die originale erste Fassung des Filmes mit einer neuen Vertonung des argentinischen Duos Marmotas Dreams mit der Sängerin Constanza Pellicci und der Gitarristin und Live-Elektronikerin Berenice Llorens, die für diesen Abend erstmals mit der Zürcher Harfenistin und Sängerin Linda Vogel zusammenspannen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 20. Februar 2024

Misterioso Jazz Club

Rhumbus B.
John Menoud (as, g, elec), Christian Weber (b), Jeroen Visser (bs, org, synth) & Fabien Duscombs (dr)

Diese vier wagemutigen musikalischen Alchemisten stehen an der Kreuzung von Tradition und Innovation und weben einen fesselnden Klangteppich, der sich jeder einfachen Klassifizierung entzieht. Mit Einflüssen von Ennio Morricone bis hin zu Howlin‘ Wolf laden Rhumbus B. das Publikum zu einer klanglichen Entdeckungsreise ein, in der sich Grenzen auflösen. Die versierten Improvisatoren zelebrieren die musikalische Vielfalt und halten die Balance zwischen formalem Bewusstsein und organischer Begeisterung, die ihre Musik durchdringt. In der unmittelbaren Magie der Improvisation kann jede Note eine spontane Offenbarung sein.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 13. Februar 2024

Misterioso Jazz Club

Butcher-Stoffner-dieb13
John Butcher (ts), Flo Stoffner (g), dieb13 (turntables)

Freie Improvisationen sind wie Sternbilder. Je nach Konstellation und Blickwinkel entstehen neue Klangfiguren. Mit dem Londoner Saxophonisten John Butcher, dem Zürcher Gitarristen Flo Stoffner und dem Wiener Turntablist dieb13 verbinden sich die Koordinaten dreier Metropolen und Länder. Diese Kombination klingt nicht nur aufgrund des ungewöhnlichen Instrumentariums vielversprechend, sondern auch dank den jeweils unkonventionellen Spielarten der drei in der europäischen Experimentalszene nicht ganz unbekannten Freigeister. Wie Hacker sich Computerprogramme und Endgeräte für eigene Zwecke dienlich machen, erzeugen die drei Musiker Sounds mit ihren Instrumenten, welche das Spektrum des Konventionellen weit übersteigen. Das Publikum darf sich auf eine Begegnung mit improvisierter Musik jenseits der Jazzakademien freuen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 6. Februar 2024

Misterioso Jazz Club am Stummfilmfestival 2024
In Zusammenarbeit mit Filmpodium und IOIC
Filmpodium | Nüschelerstrasse 11 | 8001 Zürich

Noidan kirot (Curses of the Witch)
Teuvo Puro (Finnland 1927, 89 min)

Forbidden Color
Sandra Weiss (Fagott), Rodolphe Loubatière (Snare Drum), Anna-Kaisa Meklin (Viola da gamba) & Violeta Motta (Flöten)

Der finnische Bauer Semo ist frisch verheiratet und über beide Ohren verliebt. Er holt seine junge Frau Selma zu sich aufs abgelegene Gehöft, auf dem auch seine blinde Schwester Elsa lebt und sehnsüchtig auf etwas Gesellschaft hofft. Die Frauen schliessen Freundschaft, und schon bald vertraut Elsa der Schwägerin an, dass auf dem Land der Fluch einer Hexe liegt, der die Menschen der Gegend in Angst und Schrecken versetzt. Und so währt die anfängliche Idylle nur kurz: Als Semo längere Zeit abwesend ist, wird Selma von flössenden Holzfällern vergewaltigt. Ihrem Mann erzählt sie nichts von den traumatischen Ereignissen. Er aber ahnt, dass das Kind, das sie zur Welt gebracht hat, nicht von ihm ist. Der Film lebt von seinen grossartigen Landschaftsaufnahmen, in denen sich der Zauber der Liebe und der Schrecken des Fluches spiegeln. Eine Landschaft, die die Menschen dazu zwingt, über sich selbst hinauszuwachsen.

Vertont wird der Film von Forbidden Color, einem Quartett, das experimentelle Musik auf historischen Instrumenten spielt. Sandra Weiss am Fagott, Rodolphe Loubatière an der Perkussion, Anna-Kaisa Meklin an der Viola da Gamba und Violeta Motta an der Flöte erforschen dabei die verschiedenen Möglichkeiten barocker Aufführungspraxis und verwandeln sie in etwas durch und durch Zeitgenössisches.

Türe 20:30 Uhr  |  Programm 20:45 Uhr

Dienstag, 30. Januar 2024

Misterioso Jazz Club am Stummfilmfestival 2024
In Zusammenarbeit mit Moods, Filmpodium und IOIC
Moods | Schiffbauplatz | 8005 Zürich

Queens of Destruction – Teil 1

  • Laughing Gas (US 1907, 7 min), Edwin S. Porter
  • Fatty and Minnie-He-Haw (US 1914, 21 min), Roscoe “Fatty” Arbuckle

Héloïse
Sabina Leone (Stimme, Elektronik, Schlagzeug)

Queens of Destruction – Teil 2

  • The Dairymaid’s Revenge (US 1899, 2 min), Frank S. Armitage
  • The Finish of Mr. Fresh (US 1899, 2 min), Frank S. Armitage
  • Mary Jane’s Mishap (UK 1903, 4 min), George Albert Smith
  • La grève des nourrices (FR 1907, 12 min), André Heuzé
  • La fureur de Mme Plumette (FR 1912, 6 min), director unknown
  • Lea sui pattini (IT 1911, 5 min), director unknown
  • Lea bambola (IT 1913, 6 min), director unknown
  • La pile électrique de Léontine (FR 1910, 6 min), Roméo Bosetti
  • Rosalie et son phonographe (FR 1911, 4 min), Roméo Bosetti
  • Rosalie et Léontine vont au théâtre (FR 1911, 4 min), Roméo Bosetti
  • Cunégonde femme cochère (FR 1913, 6 min), director unknown

Joëlle Léandre solo
Joëlle Léandre (Kontrabass, Stimme, Objekte)

Queens of Destruction

In diesem Programm nehmen «Nasty Women» die Zügel der institutionellen Macht in die Hand und decken die absurde Unlogik des gesamten Systems auf. Diese rebellischen Königinnen der Zerstörung machen sich die Freude am sozialen Protest und an der anarchischen physischen Zerstörung zu eigen, zerstören das Haus, tyrannisieren ihre Ehepartner und bringen die feministische Revolution auf die Strasse. Lange bevor der Begriff «Nasty Woman» zum feministischen Schlachtruf wurde und lange bevor es «Pussy Hats» und Social-Media-Hashtags gab, sagten Komödiantinnen und feministische Aktivistinnen der patriarchalen Macht die Wahrheit ins Gesicht. Eine Nasty Woman zu sein bedeutet, “sich zu weigern, diszipliniert oder zum Schweigen gebracht zu werden, während man die Unordnung, die der geschlechtlichen und sexuellen Differenz innewohnt, umarmt und sich als tatkräftiger Teilnehmerin am feministischen politischen Leben engagiert.“ (Hennefeld/Horak)

Die französische Kontrabassistin Joëlle Léandre ist eine der dominanten Figuren der Neuen Musik und der freien Improvisation. Sie arbeitete unter anderem mit John Cage, Giacinto Scelsi und Steve Lacy zusammen, die wie viele andere Stücke speziell für sie komponierten. Und ihre Arbeit als Interpretin, aber auch als Komponistin hat sie auf die renommiertesten Bühnen Europas, Amerikas und Asiens gebracht. Anfang der 1990er gründete sie zusammen mit Irène Schweizer und Maggie Nicols das feministische Improvisationstrio Les Diaboliques. Eröffnet wird der Abend von der Zürcher Ausnahmesängerin, Schlagzeugerin und Perkussionistin Sabina Leone, die als Schlagzeugerin der All-Girls-Band Wemean und als eine Hälfte der «Sorelle Leone» bekannt wurde und zurzeit mit ihrem neuen Soloprojekt Héloïse unterwegs ist, in dem sie an ihrem Schlagzeug sitzt und perkussive Patterns mit Stofffetzen aus dem Off vernäht.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Vorverkauf via https://www.moods.ch/

Donnerstag, 25. Januar 2024

Der Grosse Bär

Das zirkumpolare Jazzorchester spielt jeweils jeden letzten Donnerstag des Monats in wechselnden Besetzungen.

Saadet Türköz (voc), Peter Landis (ss, ts), Manuel Mengis (tr), Gabriel Wicki (synth), Flo Götte (synth) & Roberto Domeniconi (p, synth)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 23. Januar 2024

Misterioso Jazz Club

SongDreaming3
Saadet Türköz (voc), Martin Schütz (vcl) & Lionel Friedli (dr)

Die kasachisch-türkische Sängerin Saadet Türköz, der Cellist Martin Schütz und der Schlagzeuger Lionel Friedli widmen sich seit vielen Jahren einer Art imaginären Folklore. Während Türköz immer wieder aus dem reichen Fundus an archaischen Liedern aus ihrer Herkunftsregion schöpft, improvisieren Schütz und Friedli frei und abstrakt im Hier und Jetzt. Das Trio schafft es dabei, dem Abstrakten die Kraft des Archaischen und dem Archaischen die Komplexität des Zeitgenössischen zu verleihen. Es entstehen Simulakren, Traumbilder, in denen Zeiten, Motive und Mythen aufeinanderprallen, statt in Epochen aufeinander zu folgen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 16. Januar 2024

Misterioso Jazz Club

Terra Femme
Courtney Stephens (US 2021, 62 min)

Soundtrack: Sarah Davachi (elec)
Live-Kommentar: Courtney Stephens (voc)

Women and the Travelogue Archives

Terra Femme ist ein Essayfilm aus Amateur-Reiseberichten, die von Frauen in den 1920er bis 50er Jahren gedreht wurden. Der Film, der von Sarah Davachi vertont wurde, bewegt sich zwischen geografischem Essay, persönlicher Recherche und historischer Spekulation, wobei diese Filme sowohl als private Dokumente als auch als zufällige Ethnografien untersucht werden. Die Filme zeigen einen neuen Typus von Reisenden: nicht mehr die männlichen Eroberer, sondern eine geschiedene Frau auf einer Tour durch biblische Gärten oder eine Witwe auf einer Kreuzfahrt zum Nordpol.

Die Filme stellen die Welt mit den Augen von Frauen dar und werfen Fragen über die Repräsentation von Frauen im Archiv, die Rolle des Amateurfilms in der frühen Sachfilmproduktion und die Politik des westlichen Blicks auf. Als Film über die Sehnsucht nach vergangenen Welten durch filmische Ausgrabungen fliesst diese Kraft in beide Richtungen: als Frauen aus der Vergangenheit auf der Suche nach Selbstfindung im Akt des Sehens.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 9. Januar 2024

Misterioso Jazz Club am Januarloch Festival
Ouvertüre zur kulturellen Renovation

In Zusammenarbeit mit dem Schönegg-Varieté
Schöneggstrasse 5  |  bei K3000 klingeln

Svetlana Maraš
Svetlana Maraš (elec)

Loriot-Erb
Frantz Loriot (vla) & Christoph Erb (ss, ts)

Iokoi
Mara Miccichè (voc, elec)

Ein Solo, ein Duo und eine Stummfilmvertonung

Svetlana Maraš ist eine Komponistin und Klangkünstlerin aus Serbien, die an der Schnittstelle von experimenteller Musik, Klangkunst und neuen Medien arbeitet. Aus ihrer kompositorischen Praxis leitet sich die Idee einer musikalischen Form ab, die auf einem dichten Netzwerk von Schichten basiert, mit denen sie simultan arbeitet.

Mit dem Violisten Frantz Loriot und dem Saxophonisten Christoph Erb treffen zwei Charakterköpfe der freien improvisierten Musik aufeinander, die bereits seit vielen Jahren gemeinsam unterwegs sind und die kleinen intimen Bühnen von Buenos Aires bis Tokyo bespielt haben.

Der Künstlername Iokoi umfasst eine vielfältige, sich konstant wandelnde musikalische Persönlichkeit, die immer wieder den Kontakt zu anderen Künsten sucht, und zwar vom Visuellen über die Mode bis hin zum Olfaktorischen. Die improvisierende Live-Elektronikerin wird einen neu restaurierten Klassiker der Avantgarde der 1920er Jahre vertonen.

Abendessen 19 Uhr*  |  Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr
* Verbindliche Anmeldung via www.schoenegg-variete.ch