Frühe Horrorfilme mit Shock Exchange
Seltsame Albträume, spukende Häuser, wilde Teufel, böse Hexerei und verrückte Wissenschaftler
La Lune à un mètre
Georges Méliès (FR 1898, 3 min)
Le voyage de Gulliver à Lilliput et chez les géants
Georges Méliès (FR 1902, 4 min, col)
Dream of a Rarebit Fiend
Wallace McCutcheon & Edwin S. Porter (US 1906, 7 min)
The Haunted Curiosity Shop
Walter R. Booth (UK 1901, 2 min)
The Haunted Hotel
J. Stuart Blackton (US 1907, 6 min)
Une Excursion incohérente
Segundo de Chomón (FR 1909, 8 min)
La Danse du diable
Gaston Velle (FR 1904, 3 min, col)
Le Spectre rouge
Ferdinand Zecca & Segundo de Chomón (FR 1907, 8 min, col)
La Légende du fantôme
Segundo de Chomón (FR 1908, 9 min, col)
Frankenstein
James Searle Dawley (US 1910, 13 min)
Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Lucius Henderson (US 1912, 14 min)
La folie du Docteur Tube
Abel Gance (FR 1915, 14 min)
Live-Vertonung:
Shock Exchange
Caroline Kraabel (sax, voc) & John Edwards (b)
Die frühe cinematographische Auseinandersetzung mit dem Unheimlichen der Folklore, des religiösen Glaubens und des vermeintlichen Aberglaubens, aber auch der Gothic und Horrorliteratur steckt bereits eine ganze Bandbreite von Themen ab, die uns bis heute im Horrorkino begegnen: seltsame Albträume, spukende Häuser, wilde Teufel, böse Hexerei und verrückte Wissenschaftler. Und ebenso die Versuche, dem Unheimlichen auf religiösem oder wissenschaftlichem Wege beizukommen. Nahezu alle namhaften Regisseure des frühen Kinos der Attraktionen haben ihren Beitrag dazu geleistet: Georges Méliès, Walter R. Booth, Edwin S. Porter, Gaston Velle, Ferdinand Zecca und Segundo de Chomón. Schon bald tritt dieses experimentelle und vielfältige Horrorkino der Frühzeit in den Hintergrund und überlässt die Bühne den ersten Verfilmungen literarischer Klassiker wie «Frankenstein» (1910) und «Dr. Jekyll and Mr. Hyde» (1912), die den Siegeszug des narrativen Horrorkinos einleiten.
Vertont wird dieser kleine Einblick in die Vielfalt des frühen Horrorfilms von zwei der bedeutendsten Exponenten der pulsierenden Improvisationsszene in London, nämlich vom Duo Shock Exchange mit der Saxofonistin Caroline Kraabel und dem Kontrabassisten John Edwards. Caroline Kraabel leitete von 1998 bis 2022 das London Improvisers Orchestra (LIO). 2022 brachte Kraabel eine grosse Gruppe zusammen «of all sorts of women, non-binary, and transgender improvisers»: das ONe_Orchestra New. Ihr Partner John Edwards wiederum ist ein Virtuose, der mit seiner atemberaubenden Vielfalt an Techniken und seiner grenzenlosen musikalischen Vorstellungskraft die Möglichkeiten des Kontrabasses immer wieder neu definiert und seine Rolle dramatisch erweitert.
Türe 20 Uhr | Programm 20:30 Uhr