Dienstag, 23. September 2025

Misterioso Jazz Club

Die Trommel und seine Schwester
Tobias Meier (as), Dominique Girod (b) & Christian Wolfarth (perc)

Als ob eine Wasserwelt in den Abgrund aus den Gesetzen der Natur hinausrollte! Die Gewölbe der Klangwogen im wütenden Schuss flammt ein glühender Regenbogen wie ein Geist des Zorns schräg herab. Keine Erinnerung, der stärkste Schwung der Phantasie kanns der gegenwärtigen Empfindung nachsagen. Oben die kochenden Geräuschwolken, in der Mitte wälzen sich die Töne wie grünlichtes Metall im Fluss und unten stürzen die Schwingungen mit Gewalt durch den Schaum in die Tiefe. An der linken Seite, wo das Vibrieren am stärksten sich hereinwälzt, fliegen die Rhythmen wie Ballen zerstäubter Kanonenkugeln weit in den Raum und geben Stösse an die Wände wie ein Erdbeben. Rundum ist alles Toben und Wüten, Singen und Klingen und das Herz und die Pulse schlagen dem Hörer wie nach gewonnener Schlacht.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 30. September 2025

Misterioso Jazz Club

Jorge Espinal solo
Jorge Espinal (g, perc)

Die besondere Herangehensweise des in Buenos Aires lebenden peruanischen Gitarristen Jorge Espinal an sein Instrument wurzelt in einem tiefen Interesse an der Erweiterung der Möglichkeiten der Gitarrenperformance. Sein Soloprojekt erforscht die Grenzen der Erzeugung mehrerer Stimmen (Gitarre, Bassdrum, Cowbell, Pedale und Laptop) durch körperliche rhythmische Unabhängigkeit und die Einbeziehung digitaler Medien. In seiner klanglichen Erkundung löst er Samples aus, loopt, friert Klänge ein und behandelt die Gitarre mehr als rhythmisches denn als harmonisches Instrument. Neben seinem Solo-Projekt ist er Mitglied von Ricarda Cometa und Calato.

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Saadet Türköz & Elliott Sharp
Saadet Türköz (voc) & Elliott Sharp (8-string bass guitar)

Die Sängerin Saadet Türköz kam von der Musiktradition Zentralasiens beeinflusst zum freien Jazz und zur Neuen Musik. Der Gitarrist Elliott Sharp ist ein amerikanischer zeitgenössischer Komponist und eine zentrale Figur der Avantgarde- und Experimentalmusikszene in New York. Ihr letztes Duo-Album „Kumuska“ wurde 2007 in New York aufgenommen und erschien 2019 bei Intakt Records. Jazzkritiker Manfred Papst schreibt in den Liner Notes: „Saadet Türköz ist zwar eine charismatische Schamanin, aber nicht von der pompösen Sorte. Sie hat Humor, und selbst wenn sie mit dem Kopf in den Wolken schwebt, steht sie mit den Füßen auf dem Boden. Die Worte und Klänge erhellen das tägliche Leben.“

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 7. Oktober 2025

Misterioso Jazz Club

Two Dogs
Joke Lanz (voc, turntables, elec) & Beat Keller (g, b)

Das neue Album von Two Dogs “People Do Strange Things” ist stark von Captain Beefheart, Tom Waits, Noise Blues, Spoken Word und Trip Hop inspiriert. Beat Keller und Joke Lanz erzählen Geschichten, Strange Stories, von kleinen Leuten und von grossen Gefühlen. Sie beobachten, analysieren und kommentieren auf humorvoll musikalische Art mit einem guten Schuss Punk und Dada. Die Songs handeln von sozial Randständigen, Profi-Fussballer, verlorenen Koffern, Luxus in Zürich, freundlichen Hunden und verwöhnten Kindern.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 14. Oktober 2025

Misterioso Jazz Club

Galeano-Gorrea-Kessler
Gemma Galeano (as), Ferran Gorrea (as) & Räto Kessler (elec)

Seit 2023 erforschen Räto Kessler (Elektronik), Ferran Gorrea (Saxophon) und Gemma Galeano (Saxophon) gemeinsam die Grenzen der freien Improvisation. In ihrem Trio verschmelzen akustische und elektronische Klänge zu einem dichten, sich ständig verändernden Klanggewebe, das von Moment zu Moment entsteht. Ihre Musik ist ein Spiel mit Texturen, Dynamiken und unerwarteten klanglichen Begegnungen – organisch und synthetisch zugleich. In jedem Konzert entfaltet das Trio neue musikalische Welten, die sich zwischen Klangforschung und spontaner Interaktion bewegen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 28. Oktober 2025

Misterioso Jazz Club

CD-Taufe “And Raw, Lift My Eyes”
Inexhaustible Editions

Eden-Loriot-Tantanozi
Philipp Eden (p), Frantz Loriot (vla) & Marina Tantanozi (fl)

Der akustische Klangkosmos des Trio Eden-Loriot-Tantanozi entspringt einer kontinuierlichen improvisatorischen Praxis, in der Klang als Geste gedacht wird – bewusst im Verhältnis zu Raum, Stille und Körperlichkeit. Die Musik bleibt offen, fliessend, überbordend, lässt individuelle Konturen verschwimmen und schafft eine dichte, bewegliche Textur, die sich fortwährend wandelt und entfaltet. An diesem Abend wird ihr Debütalbum «And Raw, Lift My Eyes» getauft, das kürzlich auf dem slowenischen Label Inexhaustible Editions erschienen ist.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 4. November 2025

Misterioso Jazz Club

Endless Breakfast
Gabby Fluke-Mogul (vl), Paula Sanchez (vcl) & Maria Portugal (dr)

Geboren aus kollektiver Freude und radikaler Vision, geben sich die brasilianische Schlagzeugerin Mariá Portugal, die argentinische Cellistin Paula Sanchez und die US-amerikanische Violinistin Gabby Fluke-Mogul der Konvergenz von Improvisation und Komposition hin – eine Vereinigung dreier Kräfte, wie drei Lavaströme. Gemeinsam versinken sie tief in explosiven Überläufen roher Energie. Es ist die Erotik des Lebens in Bewegung: ein Überfluss an Lachen oder ein Frühstück, das nie endet. Mit einer expansiven Alchemie hat sich Endless Breakfast dazu verpflichtet, dem Geist der Musik unermüdlich zu dienen – wo Klang, Empfindung und Spontaneität zu einer kontinuierlichen Eruption der Präsenz verschmelzen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 11. November 2025

Misterioso Jazz Club

JeJaWeDa Quartet
Jaap Blonk (voc, elec), Jeb Bishop (pos, elec), Damon Smith (b) & Weasel Walter (dr)

Der grosse niederländische Klangpoet und Improvisator Jaap Blonk, der Posaunenvirtuose Jeb Bishop und die vielseitige und kraftvolle Rhythmusgruppe mit Damon Smith am Kontrabass und Weasel Walter am Schlagzeug fanden im Frühjahr 2019 zusammen. Jaap Blonk zeichnet sich durch seine kraftvolle Bühnenpräsenz und seine spielerische Freiheit in der Improvisation aus, kombiniert mit einem ausgeprägten Gespür für Strukturen. Der frenetisch umtriebige Weasel Walter entlockt einem (meist) konventionellen Schlagzeug unzählige Klangfarben, bringt aber auch ein starkes performatives Element in das Geschehen ein. Jeb Bishop ist ein aussergewöhnlicher Improvisator und einer der besten lebenden Posaunisten im Bereich der improvisierten Musik. Der unermüdliche Kontrabassist Damon Smith erweitert sowohl die Klangwelt seines Instrumentes als auch die Rollen, die er in einem Ensemble spielen kann. Was mit diesem Quartett geschieht oder nicht geschieht, kann man nur vermuten. Die bisherigen Auftritte reichten von zarten kammermusikalischen Texturen bis hin zu regelrechten elektronischen Schmelztiegeln.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 18. November 2025

Misterioso Jazz Club

Lardon-Pliakas-Wertmüller
Marc Lardon (bcl, elec), Marino Pliakas (b) & Michael Wertmüller (dr)

Der Bassist Marino Pliakas und der Schlagzeuger Michael Wertmüller, beide bestens bekannt aus dem Trio Full Blast mit Peter Brötzmann sowie Zusammenarbeiten mit namhaften weiteren Künstlern von John Cale über Holger Csukay bis Keiji Haino, bilden mit dem Bündner Bassklarinettisten und Elektroniktüftler Marc Lardon ein neues Trio. Mit viel Energie, schroffen Sounds und abrupten Richtungswechseln fangen sie das Publikum ein und nehmen es auf ihre orkanhafte Reise mit.

“Ein Zwitter aus Techno und Metal, in Schweizer Präzisionsarbeit zum Rasen gebracht, mit Double-Bassdrum-Brainstorming, wuchtigen Überkreuzschlägen und donnergöttlichem Cymbalgeschmetter. Pliakas traktiert seinen Steamboat-Switzerland-Bass mit furiosen Arpeggi, Glissandi und Slidepitching, steigt mit beiden Füssen auf seine ‹Tretminen›, um die komplexen Notenfolgen (…) in Überwältigung zu verwandeln.” (Bad Alchemy 75)

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr

Dienstag, 3. März 2026

Misterioso Jazz Club

Camille Émaille & Anna Frey
Camille Émaille (dr, perc) & Anna Frey (voc)

Die Performances der Improvisationsvirtuosin Camille Émaille, zwischen Gongs und Fässern, Becken und Fellen, sind sowohl Seiltanz als auch Klangskulptur. Es ist eine zugleich prekäre und spektakuläre Architektur, die sich da zusammenfügt, eine zarte und angespannte Dramaturgie, ein graziles und animalisches Körper-an-Körper mit einem Klangmaterial, das sie knetet und betätigt.

Auf und durch dieses Musikgebilde, bewegt sich die Rapperin und Lyrikerin Anna Frey, mal erzählerisch, mal stotternd, mal in souveränem Flow, mit ihren poetischen, melancholischen und absurden Texten. Das Publikum darf gespannt sein, auf das unmittelbare Zusammenspiel dieser zwei eigenwilligen Musikerinnen.

Türe 20 Uhr  |  Programm 20:30 Uhr